Der Künstler zwischen Westen und Osten

aıh Moderne Lyrik

Es entschleierte sich ihm, was die Seele vor der Geburt und nach dem Tode erfährt. Es taten sich ıhm die Gesetze der Reinkarnation auf.

Dies ist das Tor, durch das ich eingetreten und alle Dinge wie verwandelt schaue.

Durch die Einsicht der Wiederverkörperung empfing er das Leben noch einmal.

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Die Dichter von heute haben den Ehrgeiz, auf die Gegenwart zu wirken. Sie möchten nicht über oder abseits dem Leben stehen, sondern mitten drinnen. Rilkes Verse könnten auf burgundischen Gobelins eingewirkt, Georges Strophen auf gothischen Altargemälden abgebildet sein. J. R. Becher, Franz Wertel, Toller und andere ihrer Art, über die in diesem Aufsatz kein abschließendes Urteil gegeben sein soll (denn alle sind noch Werdende), wollen in das irdische Geschehen eingreifen, Geschichte machen, Revolution sein. Sie haben ihre hauptsächlichsten Impulse in der Großstadt der Asphaltstraßen, der Maschinen, des Cafes, des Kinos empfangen. Im Getöse der mechanisierten Zivilisation suchen sie das Weltgefühl. Sie stürzen sich, selber schreiend, ins Menschengewühl und werden von Qual und Ekel erfaßt.

Ausweichen kann dieser Hölle keiner. Sie ist da als fürchterliche Macht. Technik, Industrie, Organisation, vom Moloch betrieben, der alle individuellen Seelenregungen verschlingt.