Der Künstler zwischen Westen und Osten

Über die Jugendbewegung 239

Das zweite Menschheitsbild, das nicht weniger grandios erscheint, ist ein gutgeschultes Heer, das vor dem Feldherrn defiliert. „Kein Mechanismus, sondern ein Organismus durch die Zweckvorstellung zusammengehalten.‘ Und diese Zweckvorstellung ist die moralisch begründete Niederwerfung des Feindes. Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik, die auf Recht beruht. Der Feldherr die Zierde der Nation, schon deshalb, wie Clausewitz, der diese Sätze schreibt, in seinem Buche „Vom Kriege‘ meint, weil er während eines Zeitalters nur einmal da ist, während es viele Künstler und Philosophen gibt.

„Wenn der Krieg ein Akt der Gewalt ist, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen, so müßte es immer und ganz allein darauf ankommen, den Gegner niederzuwerfen, das heißt ihn wehrlos zu machen. — ‚Der Instinkt zum Anfall und zur Vernichtung des Feindes ist das eigentliche Element des Kampfes. Tritt der überlegende Verstand hinzu, so wird aus der unbeabsichtigten eine Handlung der Absicht.“ Dieser „Klassiker des Krieges“, wie er oft genannt wurde, ist geistvoll. Er gelangt (und in dieser Beziehung wird er mit Recht als Schüler Hegels bezeichnet) bis zu jener Stufe, die der große Bewußtseinsphilosoph in seiner „Phänomenologie des Geistes“ eingehend darstellt in einem Kapitel, das er „Die Wahrheit der Gewißheit seiner selbst‘“ überschreibt, entscheidet sich aber hier für den Willen zur Vernichtung alles Widerstrebenden. Er endet bei einem Status,