Die die Grundlagen der Physiognomik

Diese Besorgnis geht entschieden aufeinen falschen Begriff von Bewegung zurück, darauf, daß einer glaubt, dieses sich Bewegende bewege sich von einem Ruhenden, vom Sehenden davon. Die Wahrheit ist, daß in dem, was wir die Welt des Sehers nennen, beides bewegt ist: der Seher und das Gesicht. Und das Ruhende ist das, was beide umfaßt. Die Liebe, Platons Eros, auch die Gnade des Augustinus. (Die Upanishad drückt dasselbe so aus: Nur wen er wählt, von dem wird er begriffen.) Kann es in dieser ewig bewegten Welt ein ZuEnde-Begreifen, eine Endansicht, Monismus, Dualismus usw. geben? Oder ist eine solche Endansicht nicht recht eigentlich die Flucht eines Unbegnadeten, eines Mißtrauischen, eines Ungeliebten ?

Dieselben glauben auch nicht an die Tatsachen und deren richtige Überlieferung durch die Geschichte und halten darum alle Geschichte für falsch. Als ob die Vieldeutigkeitnicht zur Natur des geschichtlichen Ereignisses, der geschichtlichen Person gehörte oder eine geschichtliche Handlung jemals abgeschlossen wäre! Das Fruchtbare in der Geschichte ist nicht so sehr das Typische wie das Einmalige. Und diesem Einmaligen, immer Neuen, in Wahrheit Unerschöpflichen des Ereignisses,

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