Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

94

Illuſtrierte Geſichte des Weltkrieges

1914/17.

für den altgewohnten aſiatiſhen Transportapparat, der | ſpeiend nach allen Seiten ES Und weitreichenden yawaſh, yawaſh (langſam, —langſam) — allah fefa | Flahkalibern. - — SS (wie es gefällig iſ) und inſhallah (wenn es Gott Vor Armentières, gegenüber der Vorſtadt Houplines,

gefällt) Menſch, Tier und Waren an Ort und Stelle bringt. Angeſichts dieſer Schwierigkeiten ſind die mili-

täriſhen Ergebniſſe auf den fernen Kriegſchaupläßen dop- |

pelt anerktennenswert, und der Leſer, dem die Bilder zu dieſem Aufſaßz einen ſ<hwahen Begriff von den VerTehrsmöglihfeiten des wird ſih niht wundern, wenn die Maßnahmen dort Zeit beanſpruchen, viel Zeit, denn in der Hauptſache wälzen

ſih die Heere dort unter allen Unbilden eines oft mörde- |

riſhen Klimas, unter oft fur<htbaren Entbehrungen, Krank-= heiten und anderen Hinderniſſen mit allem, was zur heutigen Kriegführung gehört, auf den gleihen Wegen und mit den gleihen Verkehrsmitteln vorwärts, die ſhon Darius, Alexander und Tamexrlan gedient haben. Aber mit der Befreiung von den ſelbſtſüchtigen und türkiſcher Eigenkultux hinderlihen Einſlüſſen der Vierverbandsvölker werden die unter deutſher Führung mächtig angebahnten Ver=-

fernen Orients vermitteln werden,

ſeßten ſih dann zu Ende Oktober 1914 die Gegner feſt. Das Artilleriefeuer war hier mäßig, die deutſhe Artillerie

“an Zahl vorerſt überlegen, die engliſhe Munition \<le<t,

die Zielmethode no< ſ<le<hter. Brennpunkte des INE

_fanteriefkampfes wurden nah und nach die Frontſtü>e um

Dorf Deulémont (die Deule dur<fließt in Kanälen Lille,

ſpeiſt deſſen maleriſche alte Feſtungsgräben und mündet

vor Armentières in die Lys), dann Frélinghien und ſeine große Brauerei, wo erſtmalig ſtärker der Minen- und Hand=

_granatenkampf einſezte. Sonſt war's bis zum rechten

&lügel des Korps, den mit der wäßrigen, im Frühling wunderſchönen Stellung im Douvegrunde die Jäger übernommen hatten, eigentli< ſill. Wenn's dem Briten ein=fiel, ſ<hoß er aus dem Ploegſteertwalde ein paar Lagen auf die Fermen diht hinter der Front (Douve=-, Tabakz, Potterie-, Bethlehem-, La-Croix-Ferme) und auf Warneton mit dem glei<h anſhließenden La Baſſéville und deſſen

Das Lager einer deutſchen Kraftfahrerabteilung im Taurus. - =

tehrsverbeſſerungen durhgeführt, werden reiche und fulturfähige Länder dem Welthandel erſ<loſſen werden.

Inſchallah!

Das Kampfgebiet in Flandern. e Von Hans Shoenſeld. M e (Hierzu die Bilder Seite 96.) ; Zurü>greifend auf das ſächſiſ<he Korps ſei bemerkt, daß di2 Jäger bereits die freundliche, gewerbefleißige Lys-

ſtadt Armentières beſet hatten und der anrü>enden britiſhen Vorhut mit Maſchinengewehren aus - Straßenbarrikaden einen warmen Empfang bereiteten; dann aber

mußten ſie vor der anflutenden Übermacht ſo gut Zurüd>

wie General Deimlings Reiter aus Ypern und ſä. ſche

Huſaren vom alles überragenden, bewaldeten Kemmelberg,

dem bombenſiheren Artilleriehauptſtügpunkt der Eng-

länder, weit genug hinter der Front, um vor Sprengung und Unterminierung ſicher zu ſein, gehaßt von allen Feldgrauen, rings geſehen von Ypern bis Quesnoy, feuer-

Zutritt zu den Weltmeeren und zum |

Phot. Bufa,

große Zuckerfabrik, die's ihm angetan hatten — beſonders wieder die vorſorgli<h fenntlih gemachten Lazarette, in Warneton der reizvolle altflämiſhe Bau des Rathauſes. ‘Dafür waren ihm au< 30-cm-Granaten niht zu gut. Des= halb wurde die Bevölkerung zeitig aus dem Orte in Sicher= heit gebracht. — e C - e Die Lys gibt hiex der Landſchaft das Gepräge. Nirgends gedeiht der Flachs beſſer als an ihren Ufern, in ihrem Waſſer. Beizeiten ſtellte ſich alljährlih der engliſche Makler ein, um das hochbegehrte Rohmaterial - einzukaufen. Maleriſ<h träumen hüben und drüben die zahlreichen, im Frieden, a, ſo ſtillen Städtchen hin, vom Fluß ſtets in einen ſranzöſiſchen und einen belgiſhen Teil gegliedert: Warneton, Comines mit der Silhouette hoher Kirchtürme und dem reizvollen Turm am Markte, Wervicq und das liebliche Meenen, H f, die herrlihe weiße Gloden- und Patrizierſtadt. wiſchen dehnen ſi< weite, üppige Wieſenflächen; DiE Zu>errübe, der Tabak ſtehen ſatt in Blüte. Melancholiſh ſtreichen in langen Reihen am Horizont und dur< die Niederungen jene typiſchen flämiſhen Waſſerpappeln hin, Bilder, würdig des Pinſels eines Rubens, Ruysdael, Jan Steen und Oſtade. Großartig wird das Landſchaftsbild