Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

zur Überſhwemmungszeit. Dann beherrſ<ht die ſeeartig erweiterte Lys

den Plan von Warneton, abſchließend

_mit dem granatenzerlöcherten Kirhlein von Bas-Warneton auf kleinem Hügel mit alter Waſſermühle zu Füßen. Als Kampfboden iſt die flandriſche Erde, ſo ergiebig ſie als Fruchtland ſi< bewährt, die ſ{<limmſte Feindin _des Soldaten. Sie läßt den Spaten “_ Teiht hinein in ihren Schoß, deſio

ſchwerer heraus. Das viele Grund-

waſſer ma<t den Kämpfern in den böſen Monaten des ungaſtlihen Landes, November bis April einſ<hließ= lih, arg zu ſhaffen- Flamen und

Wallonen hätten es nie für mögli< |

gehalten, daß ſi< Menſchen hier

wochenlang, geſ<weige ganze Jahre

zu halten vermöhten. Die Technik half auh hier; rieſige Pumpen und

Entwäſſerungsanlagen ſteuerten dem

Ärgſten. Mit allen Mitteln iſt die

Front ausgebaut, an Trinkwaſſer eige-

ner Leitung und eleftriſhem Licht fehlt es in all den Bara>enlagern niht -

“ Zeich und Buſh (booschen, bois)

geben dem Lande beſonderen Reiz,

militäriſ<h weniger. Lieblih mutet

das Gefilde mit ſeinen umbuſchten, ſtillen Weihern und munteren Rinn=-

ſalen, den vielen feinen, ſehr Üüppi=

gen Laubgehölzen an. Gern badet | der Soldat ſommers in der fühlen

__ Flut und ſtre> ſi< im Booſchen. Au die Batterien haben ſih da ſo gern eingeniſtet wie ſliegerſihere, wunder-

_ſ<hône Barac@enlager und wahre

Wunderwerkchen von Feldkaſino. TopO i Die unvermeidliche Straßenkleinbahn, die alle Neſter die Kreuz und die- Quere verbindet. _Den Deutſchen kam dies Wegneßz ret zu-

ſtatten. Luſtig pfauchen die Bähnchen

mit Material für die Pionier- und

_Zwiſchendepots, bepa>t mit lachenden Feldgrauen, fre< ſoweit als möglih_

an die Front (ſiehe Bilo Seite 67 oben). Vollbahnen gibt's in Sülſlle und Fülle. Von Lille kann man auf zwei, drei verſchiedenen Rundbahnen

na< demſelben Ort gelangen. Die

Stre>en von Armentières nah Ques-

noy und Armentières—WarnetonMenin ſowie die hiſtoriſ<h gewordene Linie Comines— Ypern, längs des am _Comineſex Kirchhof abzweigenden foſtſpieligen und wenig bewährten Kanals zur Yſer (Lys-Mer-Kanal-Kämpfe),

den ſie reizvoll bald überſchreitet, bald

auf hohen Dämmen begleitet, gehören zu hart umkämpften Frontpunkten. Im Wytſchaetebogen und dem

_ _anſhließenden Ypernbogen iſt's nie

ruhig geworden. Schien's um Holle=bete— St. Eloi —Wytſchaete einmal

__ na<zulaſſen, gleih flammte es um

Ypern auf. Beiſpiel bilde das Jahr 1915: Wytſchaetebogen normal, bîs auf die erſten härteren Monate, dafür von April an die böſen Kämpfe um Höhe 60, Hooge und Zonnebeke,

Polygonwald, Wieltje, Sk. Jean. Anfang 1916: Ypernfront etwas ruhiger,

dafür umſo wilder imWytſchhaetebogen, wo die heißeſten Trichter- und Nah-

_fämpfe lange Wochen anhielten (hier wieder.Sacſen die treuen Berteidigerx). Immer wieder kehrt als hervor-

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Jlluſtrierte Geſchicht

e des Weltkrieges 1914/17.

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> Lebensmittelfolonne bei Baſra.

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Erproben eines Schnellfeuer-Bordgeſ<hüßes im Etappendepot Navajeh.