Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

ſo vollſtändig geſ<lagen wurden, daß ein lippiſ<-weſtfäliſhes Regiment die Beſtürzung des Feindes ausnußzen und den früheren deutſhen Gewinn um noch ein Stellungſtü> von 1200 Metern Breite vergrößern tonnte. Zu den Abſchnitten der Weſtfront, die na< langer Erſtarrung wieder einige Bewegung zeigten, gehörte au< das Oberelſaß. Eine größere Zahl von Streiftruppgefe<ten deutete darauf hin, daß dieſer Teil der deutſhen Weſtfront ebenfalls wieder einmal în eine Zeit der Spannung getreten war. — SS . ——

Bei den in Saint Jean de Maurienne abgehaltenen neuen Beſprehungen der feindlihen Führer war verabredet worden, daß ſi<h alle Heere des Vierverbands mit den größten Truppenmaſſen an den in Ausſiht ſtehenden weiteren Angriffen beteiligen ſollten. _Jtalien insbeſondere ſollte mehr als bisher auf dem Balkan ſowie in Kleinaſien und Syrien mit den Verbündeten zuſammenarbeiten und ſie entlaſten. Die ſtärkſte Hoffnung ſeßten die Feinde aber auf die Hilfe der Vereinigten Staaten. Jn den Vorſtellungen der Führer ſowohl als auh der feindlihen Bevölkerungen rüd>te Amerika (ſiehe Bild Seite 108) allmählih an die Stelle, die früher Rußland | eingenommen hatte. Das Land der unbegrenzten Möglihfeiten wurde in der Phantaſie der Vierverbändler immer mehr das Land der unbegrenzten Truppenmaſſen. Amerika war das einzige Zugmittel, mit dem die feindlihen Re-

Jlluſtrierte Geſichte des Weltkrieges 1914/17.

gierungen die Stimmung für den Krieg no< aufre<t ex-

_angriffes einbüßten. —

103 halten fonnten. Wilſon ſhien auh mit jedem Tag geneigter, den Hungerkrieg Englands gegen Deutſchland dur die Abſ<neïdung der Nahrungsmittelzuſuhr für die den Mittel=mächten benachbarten Neutralen zu vervollſtändigen, wor=unter namentli<h Dänemark und Holland zu leiden hatten. —

Der unbeſchränkte U-Bootkrieg verurſachte wieder ſtarke Verluſte der engliſ<hen Handelsflotte, ſo daß ſih

- England veranlaßt fühlte, ſeine Minenſperre zu erweitern,

weil es hoffte, den U-Booten dur< Minen noch am eheſten gefährli<h werden zu fönnen. Gleichzeitig ſollte dieſes Kampfmittel mit dazu beitragen, die häufigen kühnen Vor=ſtóße deutſher Torpedoboote zu verhindern. England

ſcheute deshalb die ungeheuren Koſten niht, die die Auf-

re<terhaltung der Minenſperre erforderte, und vergrößerte die gefährlihe Zone no<, was die Sicherheit der däniſchen und holländiſhen Küſten|chiffahrt wieder weſentli<h beeinträhtigte. Namentlih die Holländer litten unter der Erweiterung des Minengürtels, weil ihnen damit der einzige Weg für ihre Fiſcherflotte nah den ihnen von den Deut=ſchen offen gelaſſenen Fiſhgründen der Nordſee und der

einzige Weg für ihre Handelſchiffe na< Skandinavien und

von dort weiter ins Weltmeer abgeſchnitten wurde. Einer Mine fiel au< der franzöſiſhe Panzerkreuzer „Kléber“ auf dem Wege nah Breſt zum Opfer, während die Engländer im Mittelmeer einen älteren Kreuzer, deſſen Name niht feſtgeſtellt werden konnte, infolge eines U-Boot=(Fortſeßung folgt.)

Jlluſtrierte Kriegsberichte.

Die Minenſchlacht bei Wyfíſchaete. e _Von Kriegsberichterſtatter Eugen Kalkſ<hmidt. Man ſollte meinen, daß dur<h die lange Dauer des

Bon den Zerſtörungen der Engländer auf franzöſiſchem Gebiet: Blick auf das unter \<werem engliſchem &

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es nur noh Wiederholungen geben könne. Indeſſen zeigte ſchon die deutſhe Räumung im Weſten und ebenſo die neue Art der elaſtiſhen Abwehr in der Arrasſ<hlacht, daß au< im i | dritten Kriegsjahr no< das Reich der Ideen für \{<öpferiſche Krieges die verſchiedenen Möglichkeiten des Angriffs auf | Köpfe offen iſt.

die ſtarren Fronten mehr oder weniger erſ<öpft ſeien, daß | der Engländer

Und auch die bedeutende Unternehmung im Wytſchaetebogen am 7. Juni zeigt ihre