Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Slluſtrierte Geſhihte des Weltkrieges 1914/17.

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ruhig verhalten hatte. Zu Beginn des Maï drangen die Deutſchen in das portugieſiſ<he Njaſſaſeegebiet auf — einer langgeſtre>en Front an vielen Punkten ein und ſ<lugen überall die Portugieſen, die ſi<_ ihnen entgegenzuſtellen verſuchten, in die Fluht. Unaufhaltſam war der Vormarſch der deutſhen Shußtruppenkolonnen auf portusgieſiſhem Boden, den ſie im Verlaufe des ganzen Mai erfolgreih ſüdwärts fortſeßten. Die Portugieſen konnten ihn niht zum Stehen bringen. Jhr Widerſtand wurde ſtets gebrochen, ihre Angriffe endeten mit UAäglihen Mißzerfolgen; ſie bekamen mit der Zeit vor den deutſ<hen Waffen ſo große Furcht, daß ſie den Deutſchen überhaupt niht mehr in den Weg zu treten ſih getrauten. Am Schluß des Monats Mai befand ſi bereits ein beträhtlihes Stü der portus gieſiſhen oſtafrikaniſhen Kolonie im Beſiße der Deutſhen. _ Gleichzeitig mit der Vertreibung der Engländer aus dem Sſongeabezirke im April waren au< deutſhe Shußtruppentolonnen zum erfolgreihen Angriff gegen die Teile der Truppen des Generals Northey, die die weiten Verbindungen mit den Truppen des Generals Van Deventer von Süden nah Norden zwiſhen Alt-Langenburg und

Türkiſche Kavallerie auf dem Durchmarſch dur< Biliahowo an der Salonikifroné.

Iringa auſre<t erhalten Hatten, vorgegangen. Die Deutſchen erzielten ïn einer Reihe günſtiger Geſehte große Erfolge über den Feind. Die feindlihen Verbindungen wurden auf einer 200 Kilometer langen Linie vollkommen

zerriſſen. Die Truppen Northeys wurden na< Süden -

zurü>Egedrängt gegen den Langenburgbezirk, die Truppen Van Deventers nah Norden gegen den Großen Ruahafluß. Große deutſhe Gebietsteile kamen dadur<h wieder in den _Beſiß der tapferen deutſ<hen Schußtruppe. 5 Eine dieſer ſiegreihen deutſhen Shußtruppenkolonnen unter Hauptmann Wintgens unternahm nun einen gewaltſamen weiten Erfundungsmarſh dur< das vom Feinde geräumte Gebiet in Rihtung nah Tabora. Die Belgier hatten nah der Einnahme dieſes Ortes und nah dem Rü>zug der Deutſchen unter General Wahle (ſiehe Bild Seite 138) ihre Auſgabe dort für erledigt gehalten und ihre Truppen zurü>gezogen und zum Teil entlaſſen. Am 6. Mai erreihte Wintgens den Ort Kitunda auf der Straße na<h Tabora. Er wurde nun von britiſhen und rhodeſiſhen Truppen

verfolgt und in heftige Geſehte verwidtelt, die er erfolgrei -

beſtand. Doch leider 101

. < de der heldenmütige deutſche Führer bei einem wei

weſen.

è | einen Umweg 1 eiteren Gefe<hte am 22. Mai bei Kalula (60 Kilometer ſüdli<h Tabora) mit eiligſt zuſam-

mengeſtellten belgiſhen Truppenkolonnen von ſeiner Abteilung mit einigen Askari, die ihn trugen, da er [<wer fieberfrank war, abgeſprengt und nah heftigſter Gegenwehr

“ gefangen genommen. Dagegen gelang es ſeinen übrigen

Truppen, nachdem ſie tapfer gegen die Übermacht gekämpft hatten, - nah Südoſten zu entkommen. Wie die Belgier amtli<h meldeten, hatte der belgiſhe Oberbefehlshaber in Oſtafrika dem gefangengenommenen Hauptmann Wintgens die Erlaubnis erteilt, ſeinen Degen zu behalten, um auf dieſe Weiſe ſein tapferes und ritterlihes Verhalten zu ehren, das er während des Kampfes an den Tag gelegt hatte.

Luftgeſchwaderangriff auf den Hafen von Sulina am Schwarzen Meer. :

: (Hierzu das Bild Seite 157.) = An den Donaumündungen, wo ſih der kilometerbreîte

Fluß in die drei Arme Kilia, Sulina und St. Georg teilt,

die ein weites Sumpfgebiet dur<ſtrömen , bevor ſie das Schwarze Meex erreichen, beſorgen den Aufklärungsdienſt faſt ausſhließli<h die Flieger, deren raſtiloſer Tätigkeit

7 : Í : i

Phot, BV

weder Strom, Sumpf no< Meer eine Grenze ſeßzen kann. Aber gerade die an den Donaumündungen liegenden Hafenſtädte, die im Frieden den Handelsverkehx Rumäniens auf dem Shwarzen Meere vermittelten, ſpielen im Kriege bei der Verpflegung des rumäniſhen Heeres eine un=gemein wihtige Rolle. Außer Lebensmitteln lagert dort in den großen Magazinen au< wertvolles Kriegsmaterial, das die Bundesgenoſſen Rumäniens lieferten und das zur Wiederhexrſtellung der in der Moldau ſtehenden Trümmer des Heeres verwendet werden ſoll. : Solche Städte, denen, ſelbſt wenn ſie unbefeſtigt ſind, ſtets eine ſtrategiſ<he Bedeutung zukommt, bieten den Fliegern einen willfommenen Angriffspunkt, und ſo iſt au< Sulina während des Frühjahrs und Sommers 1917 wiederholt das Ziel der Luftgeſhwader des Vierbunds geWenn übex der weiten Sumpfniederung no< der herannahende Tag graut, erheben ſie ſih in die friſche Morgenluſt, bis ſie, als winzige \<hwarze Punkte dem bloßen Auge kaum noch ſihtbar, am Himmel verſhwinden. Um den Feind zu täuſchen, nehmen ſie gewöhnlih erſt D ſteuern gen Oſten, dem S{hwarzen ann plößlih ihre Rihtung ändern und ulina zuſteuern, das ſie, wie der Habicht

Meere zu, wo diret auf ihr Zie