Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

SS E Geſchichte d e Melitrieges E S

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Die E Der E die flandriſhe Küſte zu gewinnen und dadur<h dem V=Boot=-Krieg den tödlihen Slag zu verſeßen, hatte ſi<h wieder niht erfüllt. Und gerade der V-Boote wegen hatten ſie angegriffen, um dur< den Einſatz ihrer ganzen Kraft den Krieg zu einem raſchen, für ſie glüdlihen Ende zu führen. Zum erſten Male waren ja die Engländer in Flandern eigentlih vollſtändig von ihrer Übung abgewichen, dur<h andere die Kaſtanien aus dem Feuer holen zu laſſen. Wäre der V-BootKrieg für die Engländer niht ſo vernihtend ausgefallen, dann hätten ſie ſiherli<h die in Ausſiht geſtellte Hilfe der Amerikaner (ſiehe Bild Seite 202 unten), die erſt viel |päter in Wirkſamkeit treten konnte, abgewartet und ihr eigenes Blut geſpart. Die allgemeine Lage zur See drängfe ſie eben zu raſhem Handeln. .

Die Erfolge der deutſhen V-Boote im _Handelskrieg

ließen in England immer wieder den Wunſh nah einer großen Seeſhlaht laut werden. Es wurde ſogar der Gedante in Erwägung gezogen, die Seeſtreitkräfte aller feindlihen Kriegführenden in der Nordſee an einem Punkte zu=ſammenzuziehen und zum entſheidenden Angriff auf die Deutſhe Hoſeeflotte und die deutſhen Kriegshäſen anzufeßen. Ein ſoles Unternehmen dur<zuführen, war. jedo< niht ſo infas, denn die U-Boote warteten ja nux auf das Erſcheinen von Kriegſchiffen der Gegner. Erſt am 26. Juli

wax einem deutſhen U-Boot unter dem Befehl des mit

dem Orden Pour le Mérite E Kapitänleutnants E M Bild in Band VI, Seite VE Ver-

: Leben. —

ſenkung des engliſhen Kr uzers e gelungen. Steinbrin> gehörte zu den erfolgreichſten deutſhen U-Bootführern; es glü>te ihm, am 27. Juli ſein hundertſtes feindliches Fahrzeug zu vernihten. „Ariadne“ war ein Schweſter= \hiff des „Diadem“ und nah dieſem 1899 vom Stapel gelaufen; der feindlihe Kreuzer verdrängte 11 000 Tonnen und lief 21 Knoten. Er zählte zu der Flotte älterer Fahrzeuge, die England aus Beſorgnis um ſeine neueren Schiffe für die Sicherung des Kanalverkehrs im Dienſt hielt.

Ahnlih_ läſtig wie die Tätigkeit der deutſhen U-Boote war den Feinden die Vorherrſchaft der Deutſchen in der Luft. Sie mahte ſi< beſonders in den flandriſhen Hauptkämpfen wieder ret geltend, wo es zu heißen Gefehten in der Luft fam, an denen vor allem Oberleutnant Gontermann, Ritter v. Tutſchek (ſiehe Bild Seite 202 oben) und Vigefeldwebel Müller ruhmvollen Anteil hatten. Die deutſchen Flieger unternahmen au< Überfälle auf wihtige Bahnhöfe und rü>wärtige Verbindungen der Feinde, denen ſie dadur< [<weren Schaden zufügten.

Die Gegner antworteten mit ſogenannten Vergeltungsflügen, die mitunter, wie ſhon öfter in früheren Fällen, offenen Städten galten, in denen faum militäriſhe Einrichtungen zu vernihten waren. Dagegen fielen dieſen Angriſfen, wie zum Beiſpiel in Trier (ſiehe die Bilder Seite 203), niht ſelten Wohnhäuſer oder friedlihen Zweden dienende öffentlihe Gebäude zum Opfer; au< Einwohner wurden verleßt- oder kamen dabei ums (Fortſeßung folgt.)

Illuſtrierte E

Berſöhnungsfriede. Von Richard Graf Du Moulin Ecart,

Die Lehre vom ewigen Frieden iſt ein Traum, dex auh ſhon die früheren Jahrhunderte beherr[<t hat und, den ſtets we <ſelnden LE ſich RS immer wieder-

kehrt. Er beruht auf ganz falſhen Vorausſeßungen und dem Wahn, es wäre möglich, die Völker der Erde alle unter ein Syſtem zu bringen. Es ſind [<hwärmeri|ſ<he Theoretiker geweſen, die ſolhen Zielen zuſtrebten. ie hatten feine Ahnung von den treibenden Kräften der Menſchheit, von dem wilden Spiel aul Vorteil und Gefahr, das ſie belebt;

Phot. A. Grohs, Berlin.

Die vollkommen zerſchoſſene Stadt Loos, zwei Ailometer hinter der feindlichen Front, aus 2000 Metern Höhe von einem deutſchen Flieger auf; “genommen. Í 5