Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

99 : Jlluſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Kämpfe bildete. Die Hauptwucht der Stöße lag in dieſem Abſchnitt beiderſeits der Straße nah Koſtanjevica, wo die JZtaliener mit Wut die öſtexreichiſh-ungariſ<hen Stellungen am Fajti Hrib und ſüdli<h von der Straße. am Hudilog angriffen. Am Fajti Hrib kam es zu einem hin und her

wogenden Kampſe, in deſſen Verlaufe die Berghöhe niht -

weniger als fünfmal an einem Tage ihren Beſißer wechſelte, um endli< do<h wieder in die Hände der öſterreihiſ<=ungariſchen Truppen zurü{zufallen. Der erſte Angriff gegen den Hudilog ſcheiterte im Sperrfeuer, der zweite wurde tm Handgranatenkampfe abgewieſen, und ein dritter Anlauf, dex bis in die vorderſte Grabenlinie drang, dur< Gegenſtoß gebrochen. Jn dem ganzen Abſchnitt der Karſthochfläche hat die italieniſche Heeresleitung troß ungeheurer Blut=-

- Cadornas erlitten haben, um dieſe Geländegewinne zu erringen, ſv zeigt ſi<, daß einem niedrig angenommenen - Geſamtverluſt von 100 000 Mann als einziger Gewinn die

Einnahme einer einzelnen Höhe gegenüberſteht, deren Beſitz

taktiſch wenig Wert hat, weil ſie von den gegenüberliegenden Bergen überhöht wird, die aber in ſtrategiſhem Sinne gänzlih bedeutungslos iſt. Die Tapferkeit der Armee _Boroevic im Verein mit der klugen, ſ<neidigen und um-

ſihtigen Führung hatte den FJtalienern eine ſ<were Niederlage beigebraht. — = E

_Einen ſchönen Erfolg konnte in dieſer Zeit auh die É. u. È. Marine buchen (ſiehe die Bilder Seite 22 und: 23). Jn der Nacht zum 15. Mai ſtießen leihte Seeſtreitkräfte von Cattaro aus in die 400 Kilometer entfernte Otranto-

——— ſtraße vor. Dort hatten die Weſtmähte

S Trockendo>,

opfer auh niht einen Fußbreit Bodens erkämpfen können. __In dem Abſchnitt ſüdlih von der Ho<hflähe um Comen bis zum Meere beſ<hränkten ſi<h die Jtaliener auf eine

heftige, völlig wirkungsloſe Kanonade. : y

Wenn wir uns die Lage an der Jſonzofront nach zehn- -

tägigen erbitterten Kämpſen betrachten, ſo ſehen wir, daß die ôſterreihiſ<-ungariſhe Armee ihren heimatlichen Boden

mit ſtählernex Tatfïraft verteidigte, unter Anwendung von

Methoden, die den neueſten Erfahrungen des Stellungsfrieges im Weſten angepaßt waren. An Stelle des Ringens um einzelne Grabenabſhnitte war der Kampf um befeſtigte Räume getreten, für die Ftaliener natürlih eine ſehr ſchwierige Aufgabe, um ſo mehr, als ihr Angriff die öſterreihiſ<h-ungariſhe Heeresleitung durhaus niht unvorbereitet traf, ſondern einer aftiven, dur< ſtarke Artillerie und Reſerven geſtüßten Verteidigung begegnete. Stellt man die Machtmittel, die die Jtalienèr zux Anwendung brachten, den erzielten geringen Vorteilen gegenüber und zieht man die Verluſte in Betracht, die die Sturmſcharen

1

Phot, x, u: x, Krieg8miniſtexium7" Wiett, Durch Dorpedotreſſer beſchädigtes Fahrzeug der öſterreichiſch - ungariſchen

über. Die Serbe

zur See eine ſtarke Bewachungslinie eingerihtet, die die Verbindung von der italiéniſhen na< der albaniſchen __Küſte ſichern ſollte. Unterſtüt von Waſſerflugzeugen und einem deutſchen U-Boot griff das öſterreihiſ<h-unga-

riſche Geſ<hwader die Bewahungsfahr=

ginn des Kampfes einen italieniſ<hen Torpedobootszerſtörer, drei Transportſchiffe und zwanzig bewaffnete Bewachungsdampfer. Von dieſen wurden 72 gefangene Engländer eingebraht. _ Das öſterreihiſ<hzungariſhe Geſ<hwa-z der geriet dann no< mehrmals mit den ihm weit überlegenen feindlihen

_ weder die Kreuzer und Torpedoboote der Feinde no<. ihre U-Boote und __ Flieger vermochten gegen die vorzüg_li< geführten f. u. fk. Shifſe aufzu-

\tôörern erheblich beſ<ädigt. Zwei Kreu-

zeugen dex Öſterreicher und Ungarn, die auh die feindlihen U-Boote an=griffen und vertrieben. Die öſter= reihiſ<zungariſhen Schiſfe erhielten

gungsfähigkeit der Schiſſe niht beein=trächtigten und auch ſonſt keine erheblichen Verluſte verurſachten. Nur das unter dem Befehl des Linienſchiffsfapitäns v. Horthy (ſiehe Bild Seite 23) ſtehende Führer\<if} „Novara“, das von den Jtalienern beſonders aufs

Beſchädigungen an den Maſchinen. S

(ſiehe Vild Seite 24) war dex erſte Durchbruchsverſu<, mit dem die Feinde bis nah Bulgarien vordringen wollz

Kriegsmarine im

kaum geſcheitert, als Sarrail, um der Einheit der Kampf= handlungen des Vierverbandes willen, ſhon wieder einen

neuen Angriff vorbereiten mußte, der dasſelbe Ziel hatte, | wie dex eben erſt beendete. Schon am 13. Mai ſtanden

die Hauptkampfpunkte der Front wieder unter dem lebhaften Artilleriefeuer des Feindes. Während ſi< nörd-

li< von Monaſtir und im Cernabogen der Artillerie= | fampf no< von Stunde zu Stunde ſteigerte, ſanden in der Gegend von Moglena am 14. Mai heiße Jnfanteriekämpfe zwiſchen den Bulgaren und Serben ſtatt. Jhre tagsüber * wiederholten vergeblichen Stürme bei Dobropolje und öſt

lih davon mußten die Serben mit großen Opfern be=

zahlen. Sie unternahmen dann abends na< zehn Uhr

noh einen beſonders ſtarken Angriff, der aber ebenfalls © mit den ſhwerſten Verluſten für ſie zuſammenbrah. Auch

bei Kufkuruz hielt der Tod in ihren Reihen während des ganzen Tages reihe Ernte. Das Feuer der Artillerie griff am nächſten u auf die Front an der Struma n im Raume von Moglena neue

zeuge an und vernichtete gleih zu Be-

Streitkräften hart zuſammen. Aber

kommen; es wurden ſogar no wenigſtens zwei von den italieniſhen Zer=.

_zex bekamen Treffer von den Seeflug=

nur leihtere Treffer, die die Bewe=-

Korn genommen wurde, erlitt ſtärkere E * E = An der mazedoniſchen Front

ten, unter beträhtlihen Verluſten

rA ratita