Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

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gehalten hatten, und ſäten Verderben unter die Angreifer.

Auch ganz? Gruppen von Betonſtellungen waren öſtlihund nordöftli< von Poelcapelle angelegt worden. An

einem einzigen Punkte dienten allein neunzehn Beton= häuſer (ſiehe das obere Bild auf dieſer Seite) als Stüß= puntte ſür viele Maſchinengewehre.

Um ſih vor den aefürchteten deutſ<hen Gegenſtößen ZU

hüten, waren die Engländer zu einem neuen

Angrifſsverfahren überge=-

Alluſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

F

“ein, während die Artillerien der beiden Gare bis ms ein -Uhx nachts tätig blieben. Einen Fortſchritt hatlen die

Engländer nur öſilih von St. Julien bis zur Straße Menin— Ypern gemacht; hier waren ſie bis zu einem Kilometer tief in die vordere Abwehrzone der Deulſcher eingedrungen. Während die Enaländer das Shwer= gewi<t der Kämpfe auf den Abſchnitt Langemark—Zonne= beïe verlegten, wo ſie dur<weg feine erkennbaren Fort=

gangen. Sie ſiherten ihre vorgehenden Truppen dur Beibehaltung des./ wütendſten Trom=_melfeuers, das ſie als glo>enförmi=ges Schuß- und Sperrfeuexr vor die Angrifſswellen legten, und nahmen an, auf dieſe Weiſe eine deutſche Linie nach der anderen exrſtürmen und den Gegenſtoß deutſcher Verſtär= Éungen unterbin=den zu Éföônnen. Das gelang aber

ſchritte maten, griffen ſie, als. Flankenunterneh=

mung, mit beſon= derem Nachdru> die Linie Zonne= bete—GheluvelL an. Dabei war ihx Anprall übex das. — diht an der eng= _liſhen Front ge= _legene Gheluvelt dahingebrauſt; das. Dorf blieb aber ſhließli<h im Be= ſib der Deutſchen. _Na<h Zonnebeke Tamen die Feinde überhaupt nit hinein, obwohl zu= weilen an dem

niht, denn die E E E E deutſhenReſerven : Deutſcher Maſchinengewehr-Panzecturm in einer zerſtörten Dréſchaft in Flandern. SS ÜO VON Den Dorfs machten das vom : E : C ixümmern ver=

Feinde für unmögli< Gehaltene möglich; ſie ſtürzten ſih in den Wirbel des Sperxrfeuexs hinein, dur<hbrahen es und warfen ſi< mit Wucht auf die an Zahl überlegenen Gegner, ihren todesmutig ausharrenden Kameraden dadur< die erwartete Entlaſtung bringend. Wunder von Tapferkeit

wurden von den Verteidigern, die immer wieder zum Angriff übergingen, vollbra<ht. Auch die deutſhen Kanoniere,

die niht weit hinter dex vorderſten Jnfanterielinie ſtanden

(ſiehe Bild Seite 824/325), ſtritten bei Langemark, Frezenberg und St. Julien Schulter an Schulter mit der Graben=-

beſaßung und be=- : teiligten ſi<h am Nahkampf, wenn ſie ihre legten Granaten aus nächſter Entfernung in die feindlihen Kolonnen geſandt hatten. Jnmitten des ſ<hwerſten Nahztampfes proßte bei St. Julien eine deutſche Batterie auf, einige hundert Meter hinter der deutſhen Jnfanterie wieder ab und nahm die Beſchie-= ßung der Gegner von neuem auf. Die am weiteſten vorgeſhobenen

deutſchen Feldbatterien nahmen vor allem die eng=liſhen Tanke unter Feuer. Jn nächſter Nähe - hielt die Panzerung derUn= getüme den Granaten niht ſtand; eine einzige Wagen kampfunfähig (ſiehe Bild Seite 326).

Den vereinten Kräften der deutſchen Artillerie, Jnfanterie

Deutſche Fliegeraufnahme von den |

- und niht zuletzt dex Flieger (ſiehe Bild Seite 327) aelang es

in viele Stunden währenden we<ſelvollen Kämpfen, den Vorſtoß dex Feinde zum völligen Scheitern zu bringen. Erſt

um Mitternacht ſtellte die engliſche Infanterie ihren Angriff |

ſ<weren Kämpfen an der fſandriſchen F Dorfes Becelaere. Rs —

Feldbatterie machte bei Langemark drei Der |

zweifelte Stöße Erfolg zu verſprechen ſchienen. An dieſen Ergebniſſen änderten auh die verſchiedenen Teilanarifſſe, die die Engländer an den folgenden Tagen

“unternahmen, ni<hts. Troß aller Mißerfolge mußten die “Feinde des herannahenden Winters wegen au< weiterhin

verſuchen, ſi< aus ihrer üblen Lage zu befreien. Neue Feuexwellen, die hauptſähli<h zwiſ<hen Langemark und Holle bee große Wucht erreichten, tTündeten bereits am. 1. Oktober weiter bevorſtehende Ereigniſſe an. Die ſtändige Steigerung der Artillerietätigkeit deutete darauf hin, daß der C E : CND OIE DOL DEL ___ Ausfühxung eines. neuen grog Schlages ſtandDie Flieger zeiaten ſih um dieſe Zeit ebenfalls ziemli< _“xührig. Engliſche __ Flugzeuggeſ<hwa= Dex ſtrebten in den | hellen Mondnäch=ten Anfang Okto= bex in großer An=_ _ zahldem deutſhen Etappengebiet zU und ſuchten Städte. wie Rouſſelaere und Kortryëk (ſiehe Bild Seite 329 oben), wo ſieTruP= penanſammlun= gen vermuteten, Nacht für Nacht - heim. Dieſe Übex= fälle, die natürlich - unter Der belgi= ſchen Zivilbevölke= rung ebenſo wie die Granaten aus: _weittragenden i : SS > engliſ<hen Ge= \<üßen viel Unheil anrichteten, wurden ſogar bis nah Na= mur ausgedehnt. Jn der Nahk zum 4. Oktober nahm dann

ront: Die Reſte des

| das Artilleriefeuer der Engländex exheblih zu und erreichte

am Morgen ſchlagartig eîne bis dahin niht dageweſene

Stärke. Dann bra<h ein Großkampftag von ſeltener

Schwere an. SS / : — e E ſrühmorgens eingeleiteten Maſſeuſtürme der Feinde

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