Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

_—__ ſtüden weſili< von

* Jlyſtrierte Geſchichte des Welikrieges 1914/17

auf der 15 Kilometer langen alten Front nordweſtlih von. |

Langemark bis ſüdli< von der Straße Ypern—Menin wogten den ganzen Tag übex unabläſſig gegen die deutſhen Linien vor. Nachgiebig wih deren* Beſazung den duUr< Panzerwagen reihli< geſtüßten engliſchen Gewalt ſtößen aus, um dann na< bewährtem Brauch ſofort im Gegen=angriff vorzugehen und mit Maſchinengewehxen, Hand=granaten und au< mit Morgenſternen die Feinde zurü>zureiben. Es war ein trüber Tag. Starker Weſiwind jagte __ tiefhängende Wolken vox ſi hex, die im Verein mit Sturmböen die Ballonbeobahtung und die Feuerleitung dur< Flieger faſt völlig verhinderten. Aber gerade der dichte Morgendunſt hatte nördli<h von Gheluvelt den Duxr<brUu<einiger engliſher Panzerwagen dur die vorderen DeUut=ſen Stellungen ermögli<ht. Sie vermochten ſih feſtz zuſehen und der Infanterie zunähſt Bahn Zu ſchaffen,

ehe deutſhe Granaten die Wagen kampfunfähig machten.

Die ganze Linie _Zonnebeke—Gheluvelt _wuxde von Den Feinden dur< immer neue Angriffsmaſſen ins Wanken __ gebraht; wenigſtens elf feindlihe Diviſionen ſtürmten aus _ der Niederung heraus der Höhenwelle öſtli<h von Ypern zu. Die Deutſchen wehrten ſi<h tapſer; bei Pyelcapelle (ſiehe

umtenſtehendes Bild), bei den einzelnen Höfen weſtlich von

_ Pasſchendaele, an S den MWegkreuzen

_óſtlih und ſüdöſtli von Zonne=befïe, in den Wald-

_Becelaere (ſiehe Bild Seite 322 unten) und în Ghe=_luvelt braten ſie _die Gegner zum __ Skehen, die ſtellenweiſe ein bis eineinhalb Kilometer Raum gewonnen hatten. Wohl waren die Engländer _in Zonnebeke eîn=gedrungen; Der __Ortliegt abernoG_ în der Niederung ‘vox dex 60-MeterSöhenwelle, die _von Pasſchendaele __überBecelaere und Gheluvelt nah _Zandvooorde “ſtreicht. Dieſes nächſte Kampſziel dex Engländer -

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wurde Dur - Die “Deutſche Sliegeraufnahme von den \<weren Kämpfen an. der flandriſchen Front: Trichterfeld und

- ungezählten Men-

[eo O CS dieſes [<hweren Kampſtages niht erreiht. Der Führer der vierten deutſ<hen Armee, General Sixt v. Armin (ſiehe Bild Seite 321), und ſein genialer Generalſtabs<hef Generalmajor v. Loßberg (ſiehe Bild Seite 106) hatten mit ihren treuen Truppen einen neuen Abwehrſieg gegen einen übermäcligen Feinv exfohten E : E K eS x

Die Franzoſen unterſtühten in dieſer Zeit die eng-

_liſ<hen Anſtrengungen vur< mutvolle und hartnädige Entz laſtungsunternehmungen. Wenn ſih zunächſt au< weder _an dex Aisne no< vor Verdun bedeutendere Ereigniſſe abſpielten, ſo unterhielten die Franzoſen do<h auf beiden Schaupläßen ſtarkes Zerſtörungsfeuer. Troÿdem vermochten die Deutſchen, na<hdem den Franzoſen ein ſtarker Stoß an der Straße Cumiêères—Forges auf dem öſtlihen Maasufer am 24. September mißglü>t war, ‘an verſchiedenen

_ Punkten ihre Stellungen zu verbeſſern, wobei ſie den |

Gegnern ſ<were blutige Verluſte zufüaten. Südlich von

Beaumont eroberten ſie Gräben in 400 Metern Länge

und bei Bezonvaux nahmen ſie dem Feinde über 350 Ge-

fangene (ſiehe Bild Seite 329 unten) ab. Mit ähnlichen |

Unternehmen waren die Deutſchen au< an der Aisne in

der Gegend von Braye (ſiehe Bild Seite 292 oben) und = — | auflebenden dritten Slat in Flandern eine gewaltige

am Poehlberge exfolgreich. ——

- gerſchoſſene Häuſer bei Poelcapelle.

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Die Franzoſen führten am 25. September gegen die neuen Stellungen der Deutſchen bei Beaumont wohl

einige lebhafte, ſtets blutig abgewieſene Gegenangrifſe

aus, beſ<hränkten ſi< aber au< in den nächſten Tagen im weſentlihen auſ die Weiterführung des wu<htig angewa<hſenen Artilleriekampſes. Wie vor Beaumont, waren am Morgen des Tages au< nördlih von St. Mihiel (ſiehe Bild Seite 328) drei Vorſtöße ſtarker franzöſiſcher Abteilungen völlig zuſammengebrohen. Nach vermehrtem Artilleriefeuer ſandte der Feind am folgenden Tage in der Gegend des Wavrillewaldes, bei Beaumont und öſlih vom Chaumewalde Stoßabteilungen vox, die abgeſchlagen wurden, während den Deutſchen ein Unternehmen an der “Nordoſte>e von Samognieux gelang, das ihnen Gefangene und Maſchinengewehre einbrahe. “Am 1 Oktober glüctte den Deutſchen wieder ein kühner Streifzug in der Gegend von Bezonvaux. Sie drangen dort tief in die franzöſiſhen Stellungen ein, überwanden

auch die Beſatzung des dritten franzöſiſhen Grabens und _fehrten nah Sprengung zahlreicher Unterſtände und Ver-

_teidigungsanlagen în ihre Ausgangslinien zurü>; ihre Beute beſtand aus über 100 Gefangenen und mehreren Maſchinengewehren. — Württemberger bewährten ſih am : — — — 2. Oktober aber-

mals in einem Un=

__ ternehmen, das ih=nen am Nordhang dex von den Fran=-

zoſen niht völlig exſtrittenen Höhe 344 bei Samognieux den Beſiß der feindlihen Schüßengräben in __1200MeternLänge und 150 Gefan“gene von zwei franzöſiſchen Diviſionen einteug. Kurz danach ein_ſeßende Gegenan=grifſe blieben exrfolglos. Nach tagsübex anhaltendem Feuerkampfe der beiderſeitigen Batterien führten die Franzoſen am

neun Uhr abends noh. fraſtvollere Gegenſtöße gegen die neuen Gräben der Württember=ger aus als am : Vortage Jn Ueſz “gegliederten Wellen ſtürmten ſie vor; Artillerie- und Maſhinengewehrfeuer warf ſie aber ſhon zu Boden, €he ſie die deutſhen Stellungen erreihten. . Troßdem Jeßten die Franzoſen ihre Bemühungen auh am nächſten Tage fort. Ihx heftiges Wirkungſchießen, das in allex Frühe mit _außergewöhnliher Kraft einſeßte, richtete ſih niht nur auf “die von den Deutſchen gewonnenen Linien, ſondern wurde auh weit hinter dieſe gelegt, um die Württemberger auf ihrem vorgeſ<hobenen Poſten abzuſchließen und Ver-

ſtärkungen den Zugang zu ſperren. Jhren zwölften Sturm

“unternahmen die Feinde dann na ſtärkſter Feuerhäufung gegen ſieben Uhr abends mit größtem Nachdru> und mit friſhen Truppen, während die Württemberger die ganzen

heißen Tage hindux< und auc jeßt wieder ohne Ablöſung

den feindlihen Feuer- und Menſchenſtürmen ſtandhalten mußten. Die deutſhen Schrapnelle und Granaten ſchlugen

vernichtend in die Sturmwellen; der auf 2 Kilometer Breite **

angeſetzte franzöſiſhe Angriff wurde im weſentlihen ſhon im Abwehrfeuer der Deutſchen exſti>t. So endeten die

Kämpfe für die Württemberger mit einem vollſtändigen Sieg.

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Der Luftkrieg hatte im Zuſammenhang mit der wieder-

3. Oktober gegen |