Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Geit dem 31. Juli 1917 rangen die Engländer in ſtets ‘von neuem auflodernden Schlachten, die einander an Einz ſaß tehniſ<her Kampfmittel jedesma no< überboten, um “den Beſiß der ſlandriſhen Küſte. N < ihrem leßten Miß-

erfolg am 4. Oktober gingen die Feinde auf der ganzen bis-

herigen Kampffront wieder zu [<hweren Teilangriſſen über, | | mò ría 1 lande jo lange wie irgend mögli fampffähig Zu er-

die aber doh nur Erkundungszwe>en dienten. Als ſi< am _ Vormittage des 7. Oktobers das heftige feindlihe Feuer nordöſtlih von Ypern, beſonders gegen den Houthoulſter Wald, zum Trommelfeuer verdichtet hatte und ſi< nah drei Uhr na<hmittags -in der Gegend von Pasſchendaele bis na< Blankaartſee zur ſtärkſten Kraft ſteigerte, rüdkten na< ſtundenlanger Wirkung dex Granaten oftmals ganze - Bataillone gegen die deutſhen Linien zur Löſung von Aufgaben vox, die ſonſt von leinen Infanterieabteilungen von allerhöchſtens Zugſtärke dur<geſührt worden waren. Dex wuchtige Vorprall dieſer Bataillone führte die Feinde gelegentli<h bis nahe an die deutſ<hen Stellungen der vorderſten, durhweg in Trichter auſgelöſten Linie, wo ſie aber mittels Handgranaten mit großen Verluſten zum Rü

zug gezwungen wurden. Jn den verſumpften Granattrihtern | 1

(ſiehe Bild Seite 354) und feuhttalten Erdhöhlen hielten die Deutſchen niht nux dem ſ<hwerſten Feuer ſtand, ſondern _überwanden au< tagelang Hungerqualen und brennenden Durſt. Während der Beſchießung dur< den Feind wax es ja unmögli<h, außer dem notdürftigſten Meldedienſt dur< Hunde Verbindung mit den vorderen Trichterſtellungen zu behalten und Nahrungsmittel vorzubringen. _Granaten- und Minenexploſionen beraubten die Mannſchaften in den vorderen Gräben der Unterſtände. Jeden | Augenbli> eines feindlihen Übexfalles gewärtig, blieb die harte Aufgabe der Tapferen, die Fühlung untereinander

£1 gli en Fron

_\tößen.

tf. Engliſche Truppen und Fahrzeuge Nach einer eugliſhen Darſtéllung.

ichte des Weltkrieges 1914/17,

(Fortſezung.)

von Grabenxeſt zu Grabenreſt und ſ<hließli<h von Trichter

zu Trichter aufre<t zu erhalten. Es war das Leben in

einer wahren Hölle, die der Tov und die Verwundung von Kameraden noh grauenvoller machte. Die Beſatzung dieſer _Stellungstrümmex fonnte nur no< daran denken, thr

Leben ſo teuer wie mögli<h zu verkaufen, ſi< dem Vater-

halten.

Nux in dieſem Geiſte vermochten die Deutſchen, der engliſhen Übermaht mit ſo unerſhütterliher Standhaftigkeit zu begegnen. Eine neue Probe davon legten ſie am 7. Oktober ab, als die Engländer nah elf Uhr nachts mit ſtarken Streitfträften nordweſtlih von Pasſchendaele Raum zu gewinnen ſuhten und bei Reutel unter. anderem au ſe<s Tanke vorſchi>ten, die im Licht der Scheinwerfer und Leuhtkugeln von der de: then Artillerie ſehr bald in Trümmer ge|<oſſen wurden. Die ſämtlichen Erfundungs-

angriffe dex Engländer blieben erfolglos und waren mit _ungewöhnli< hohen Einbußen für ſie verbunden.

Trotz regneriſchen und trüben Wetters kam es au< Tags darauf

i Draaibank, Poelcapelle und Pasſchendaele und be-

ſonders bei Gheluvelt abermals zu ſtärkeren ZuſammenVom Houthoulſter Wald bis na< Zandvoorde \<woll das Vernichtungsſeuer zu größter Wucht an und ging in dex Nacht in ſ<hlagartige Feuerüberfälle über. Während die früheſten Morgenſtunden ein Nachlaſſen der feindlichen Artillexiewirkung erkennen ließen, nahm ſie von ſe<s Uhr morgens wieder die heftigſten Formen an, wobei ſich engliſhe Gewaltſtöße an der Bahnlinie BoeſingheStaden und nördli< von der Straße Menin— Ypern ent=wi>elten. Dieſe Angriffe leiteten eine neue große Schlaht ein, die auf 18 Kilometern Frontlänge zwiſhen Draaibank

LN

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auf. einer: Straße na Pilkem in Flande

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