Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

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356 e Jlluſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

unternehmung, als mindeſtens eine halbe Million engliſ<hér Kämpfer ihre lette Ruheſtätte in Flandern geſunden hatte.

Zur Unterſtühung ihrer Angriffe in Flandern ſuchten die Engländer deutſche Truppen aq die Front von-Arxas (ſiehe untenſtehendes Bild) zu ziehen, indem ſie dort ſtändig \<weres Artilleriefeuer unterhielten, das gelegentli<, wie am 7. DE tober, in Trommelfeuer überging, wenn der Feind einzelne Punkte der deutſchen Linien für nahezu ſturmreif hielt und hoffte, die Artilleriewirkung mit Erfolg dur< Jnfanterieteilz ſtôße ausnügen zu können. Südlich von der Scarpe arbei=--

teten ſih an dem genannten Tage ſtarke engliſche Sireitfräfte

gegen die deutſchen Stellungen vor, erlitten aber ſhon dabei ſo ſhwere Verluſte, daß die bis zu den deutſhen Gräben Vorgedrungenen mit Leichtigkeit im Nahkampf von ihren Gzgnern überwältigt werden fonnten. Jm Raume von St. Quentin unternahmen große feindlihe Erfundungsabteilungen am 11. Oftober_ſüdlih vom La-Baſſée-Kanal und bei Chériſy erfolgloſe Angrifſſe. Dret Tage ſpäter fam es zwiſchen dem Sartwald und der Straße Arras—Cambrat zu einem größ:ren Zuſammenſtoß. Auf vier Kilometern

Ausgebauter deutſcher Sprengérichter, der mit unterirdiſchen Minenſtollen für eïne etiva notwendige Sprengung verſehen iſt, in der La-Folie? Stellung bei Vimy im Morden von Arras È E E -

Frontlänge ſuchten die Feinde die deutſhe Sperrfeuerzone zu überwinden, um eine Stellungsverbeſſerung zU erzielen. Der Shwung der Sturmangriſſe brah ſih aber auf dem größten Teil des Angriffsabſchnittes ſhon im deutſchen Abwehrfeuzr; nur in der Mitte drückten die Feinde die Deutſchen etwas zurü>. Dieſe führten jedoch in der anſ<hließen=

den Nacht einen Gegenſtoß aus und ſäuberten thre Linien

an allen Punkten von den Eindringlingen. Eine Wieder=holung des Angriffs in abgeſ<hwächter Form am nächſten Tage blieb ohne die erwarteten Ergebniſſe. Feindliches

Zerſtörungsfeuer beſchädigte an dieſem Tage auch wieder die

Kathedrale von St. Quentin, die allmählich in einen Trüm-

merhaufen verwandelt wurde. Zwiſchen La Baſſée und

der Scarpe gingen am 16. Oktober engliſche Erkundungsabteilungen vor, denen von den Deutſchen das gleiche Siſal wie ihren Vorgängern bereitet wurde. —

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“An dem von den Franzoſen beſetzten Teil der Front

ereigneten ſih ebenfalls bedeutende Kämpſe. Die Franzoſen verfolgten den Zwe>, die Engländer zu entlaſten und gleichzeitig womögli< ſelbſt Fortſchritte zu machen. An der Misne und. an der Maas fam es immer wieder zu hart=

wurden. Dadurth litten die dihten Kolonnen ſo ſ<wer,

näigen Teilangriffen, denen meiſt Trommelfeuer vorausging: Doh die deutſche Artillèrie zeigte ſi<h au< hier wieder -

“den Gegnern gewachſen. Mancher Treffer ſaß in den franzöſiſchen Batterien und erforderte ſ<hleunige Stellung = veränderungen oder ſäte Verderben in Munitionsnieder-

lagen der Feinde (ſiehe Bild Seite 357). Ein Angriff, den die Franzoſen im Raume von Vaux=aillon ſüdlih von dex Ailette am 7. Oktober abends an-

ſeßten, ſcheiterte im Abwehrfeuer der deutſchen Artillerie

und Jnfanterie. Auf dem Oſtufer der Maas unterhielten die Franzoſen gleichzeitig ein nahdrüdlihes Feuer zwiſchen

der Maas und Bezonvaux. Ein Angriff kam dort aber niht

zur Durchführung, weil die angeſammelten franzöſiſchen Streitkräfte von den Deutſchen bemerkt und heftig beſchoſſen

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daß ſie für den beabſihtigten Vorſtoß niht mehr in Frage famen. Deutſhe Erkundungsabteilungen führten an dieſem Tage bei Béthincourt, Beaumont und im Chaumewalde erfolgreihe Überfälle aus (ſiehe Bild Seite 360); au< am

10. Oktober glüdten Einbrüche in die franzöſiſchen Gräben,

“Phot, Hanns Eder, München.

wobei einige Gefangene gemacht wurden (jiehe dîe Kunjt-

| beilage). Am ſelben Tage unternahmen niederrheiniſche

und weſtfäliſhe Bataillone am Chaumewalde einen Angriff

auf die feindlihen Stellungen, die ſie in einer Breite von | 700 Metern und einex Tieſe von 300 Metern beſeßzten und

gegen vier ſtarke Gegenangriffe behaupteten. 8 Offiziere, 115 Mann und 2 Maſchinengewehre fielen dabei den Deutſchen in die Hände. Dieſes Ereignis hatte öſtlih von der Maas auf weitem Raume eine Steigerung der Artil= lerietätigtkeit zur Folge, was aber niht verhindern konnte, daß die Deutſchen nah aht Uhr äbends auch an der Höhe 344

no< ein wertvolles Grabenſtü> eroberten. -

_- Tags darauf ergab ſih an der Aisneſront ebenfalls eine Zunahme dex Gefechte. Am Abend brachen thüringiſche Sturmabteilungen überraſchend im die feindlihen Linien ein, arbeiteten ſi< auf 500 Metern Breite 400 Meter wzit vor, beſeßten mehrere feindlihe Grabenlinien und machten zahlreiche Gefangene. Viele kleine Zuſammen-

_ſtöße in der Folgezeit ermöglihten den - Deutſchen, ihre

Stellungen zu verbeſſern; einen beſonders glü>lihen Schlag führten badiſche Truppen am 17. Oktober öſtlih von. Samognieux an der Höhe 344, dex ſie zu Herren mehrerer franZöſiſcher Gräben machte. : : . y

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