Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Slluſ

358 Inzwiſchen hatte “ih an der Aisnefront nordöſtlih von Soiſſons vom Ailettegrund bis nah Braye eine Artillerie=-

\<la<ht entwid>elt, die am 17. Oktober einen beſonders

hohen Grad erreichte undau<h Tags darauf mit ungeſ<wächter Kraft weiterge führt wurde. Schon am 18. Ottobex drangen

trierte Geſchichte des Weltfrieges 1914/17.

ſtarke franzöſiſ<he Streitkräfte zu Erkundungszwe>en vor,

_franzöſiſhen Operationsgebiet liegende, militäriſ{ wihtige

_Stadt Nancy, wurden mit Bomben beworſen. Nancy “erhielt die Bomben zur Vexgeltung neuer feindliher Luſt-

angriffe auf Frankfurt am Main. Bei den Verſuchen der Ge2gnexr, deutſ<hé Städte dur< Abwerfen von Sprengſtoffen zu ſ<hädigen, büßten ſie im September fünf Flugzeuge ein.

erlitten aber zwiſhen Vauxaillon und Braye eine fo blutige Niederlage, daß es die franzöſiſhe Führung für geraten hielt, den Artilleriekampſ fortzuſe ßen. Dieſer ſteigerte ſi in den nähſten Tagen gewaltig und wurde dux anhaltenden Einſaß von Minenwexrfern no< verſtärkt.

zwiſhen Vauxaillon und Braye in ein wüſtes Trichtérſeld. Ein machtvoller franzöſiſher Vorſtoß ſtand nahe bevor. —

SS

Der Luftkrieg führte troß des dauernd ungünſtiger wer-

denden Wetters zu Kampfhandlungen, die zeitweilig alles überboten, was der Krieg bishex in dieſer Beziehung mik ih gebraht hatte. Am 10. ODftobex entwi>elte ſi<h abends über ‘der Linie Zonnebeke—Zandvoorde eine Luftſchlacht, an dex rund 80 Flugzeuge beteiligt waren und in deren Verlauf 3 feindlihe Flugzeuge von den Deutſchen abgeſchoſſen wurden. Dex September hatte von allen vorausgegangenen Monaten den Deutſhen im Luſtkrieg die

größten Erfolge gebra<ht; einem eigenen Verluſt von 82 Flugzeugen und 5 Feſſelballonen ſtand ein ſolher von-

874 feindlihen Flugzeugen und 22 Ballonen gegenüber, vdn denen 362 auf die Weſtfront entfielen, wo die Deut[hen 76 einbüßten. Vier dex feindlihen Flugzeuge mußten

hinter den deutſhen Linien infolge te<niſher Schäden

landen, 40 wurden dur< Abwehrkanonen und 6 dur< În-

fanterie heruntergeholt, 324 erlagen im Luftkampf mit

deutſchen Fliegern. 167 der Flugzeuge gerieten in deutſchen Beſiß, während 207 hinter den feindlichen Linien erz fennbar abſtürzten. Die Zahl dex in den leßten drei Mo-

naten an der Weſtfront abgeſchoſſenen Flugzeuge dex Feinde belief ſi<h auf 867, wovon die Deutſchen 381 er-_ : | geſchehen wax, denn die

beuteten. Der Geſamtverluſt der Feinde ſeit dem 1. Januar 1917 betrug 1062 Flugzeuge, von denen 859 in deutſchen Beſiß übergingen. — :

Die deutſchen Flieger ſeßten ihre Beobachtungsflüge (ſiehe Bild Seite 359) und ihre Angrifſe auf Lagerpläße und Eiſenbahnlinien hinter den engliſhen und fran-

zöſiſhen Stellungen mit gutem Erfolge fort (ſiehe Bild Seite 362). Auch große Orte, wie Dünkirhen und die im

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: Ziveiundztoanzig in der Champagne gefangene franzöſiſche Dffiziere :auf dem Bahnhof in Bouziers.

Dadurch -vex-= wandelte ſih bis zum 22. Dfktober die vordere Kampſzone

Phot, Bufa.

Die einzige Wirkung, die dieſe Unternehmen auf die Krieg= führung hatten, war eine vierzehnſtündige Betriebſtörung in einem Walzwerk, wo eine Bombe in das Gebläſehaus ‘gefallen war. SS SS Gegen England kam in dex Nacht zum 20. Oktober ein neuer deutſcher Luftangriff zur Ausführung, bei dem rund_26 000 Kilogramm Bomben auf die Induſtrieanlagen von London, Mancheſter, Birmingham, Nottingham, Derby, Lowestoft, Hull, Grimsby, Norwich und Mappleton ge=worfen wurden. Überall zeigte ſih ſtarke Sprena= und Brandwirkung. Es war dex vierzehnte vom Luftſchifſkom-

_Brandenfels geführte Angriff gegen England, davon allein vier gegen London. Auf dem Rückwege geriet das-Marineluftſchiffgeſhwadex in einen Witterungsumſchlag. Infolge ungewöhnli< ſtarker Windvexrſe hung und dihten Nebels wurden vier von den Kapitänleutnanten Stabbert, Kölle (ſiehe Bild Seite 363), Gayer (Hans) und Schwonder (ſiehe Bild Seite 363) geſührte Luftſchiffe über franzöſiſhes Kampfgebiet getrieben und dort abgeſchoſſen odex zur Landung gezwungen, lehteres zum Teil aus Mangel an Betriebſtoſſen. Eïnes der Luſtſchiffe ſtürzte in Flammen gehüllt zehn Kilometer ſüdöſtlih von Lunéville bei St. Clément an der Meurthe ab; ein zweites landete bei Bourbonne-les-Bains, das dritte bei dem kleinen Dorfe Laxrange bei Siſteron und das vierte no< weiter im Süden Frankreihs. — SS : — SS

Die dur< den Tauchbootkrieg entſtandene Lage wurde von den Engländern allmählih weniger günſtig für ihr - Land beurteilt, als es bisher- dur die engliſche Regierung Gefahren, die der Verſorgung mit _Lebensmitteln und Rohſtoffen drohten, traten nah und nah immer deutlicher hervor. a dem Eingeſtändnis der Engländer troß der ſo prahleriſ< ‘verkündeten amerikaniſhen Hilfe mit der Vernihtungsarbeit der Tauchboote niht Schritt halten, hatte. do< ein einziger deutſ<her U-Bootkommandant, der Kapitänleutnant

Forſtmamn (ſiehe Bild in Band V Seite 242), der ſeit dem

mandanten Kapitänleutnant Freiherrn Preuſh v. Butilar= = -

Der Schiffsneubau konnte nah =