Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

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großes Weſen davon zu mahen, | hatte au< die Militärfliegereï unterdeſſen gearbeitet. Deutſhe | Fabriken hatten es verſtanden, eigene, brauchbare, ſtabile Apparate und Flugmotoren zu bauen, die es mitden ausländiſhenErzeugniſſen niht nur áufnehmen fonnten, ſondern ſie ſogar übertrafen. Es iſt bewundernswert und wirft auf deutſhe Tatkraft und deutſches Organiſationstalent das hellſte Licht, daß die Deutſchen na< ungefähr zwölf Monaten Krieg auh die Herrſchaft in der Luft an ſih reißen konnten, wie ſie ſie zu Waſſer und zu Lande ſhon beſaßen. Denn im zweiten Kriegſommer konnte von einer Überlegenheit des Gegners in der Luft niht mehr geſprohen werden, obwohl die Anzahl der feindlihen Fliegerkorps den deutſchen immer no< beträhtlih überlegen war. Bei Beginn des Krieges war die. Fliegerei allerdings erhebli< ungefährlihex, als ſie na<h und na geworden iſt, denn die Aufgabe des Fliegers beſtand hauptſählih darin, feindlihe Stellungen, Batterien und Truppenver=ſchiebungen hinter der Front zu erfunden und die eigenen Batterien auf feindlihe Ziele ein=hießen zu laſſen. Dies alles ge[hah ohne jede Einwirkung des Gegners, denn vom Kampſſlugzeug und von Maſchinengewehren im Flugzeug wußte man damals no< nihts. Nah und nah nahm der Luftkampf ernſtere Formen an, indem ſih die Flieger gegen=ſeitig zu bekämpfen anfingen, um die Ausführung des eigentlichen Flugauftragsunmögli<hzumachen. Wenn es den Deutſchen im zweiten Kriegſommer gelang, den Gegnern die Herrſchaft in der Luft endgültig zu entreißen, ſo iſt dies den Flugzeugkonſtruïtionen des holländiſhen Jngenieurs Fokker zu danken. Die Umſicht und dex Scharfbli> der deutſchen Militärverwaltung machten ſich die Dienſte Fofkkers nußbar, der zuerſt England ſeine Patente angeboten hatte. Der Fokerapparat iſt ein feiner Einde>er, der dur< ſtarke Rotationsmotoren imſtande iſt, ſehr ſ<hnell große Höhen zu erxfllimmen, wodur<h er ſih beſonders zum Kampfe gegen ſfeindlihe Flieger eignet. Ein großer Schre>en ging im März 1915 durch die engliſhe und fran-

zöſiſhe Fliegerwelt, als die Deutſchen plößlih auf dem

Kampfplaße mit dieſem Apparat erſchienen. Mit ihm gelang es Männern wie Boel>e, Immelmann, Leffers, Wint=-

gens und vielen anderen, die Luft vollkommen zu beherrſchen.

Im Flugabwehrweſen war es niht nötig, Vorſprünge des Feindes einzuholen. Î no< feine bedeutſamen Mittel zum Bekämpfen von Luftzielen von der Erde aus. Freund und Feind begannen gleichzeitig an der Herſtellung erfolgreiher Abwehrmittel zu arbeiten, aber niemals hat der Deutſche ſeine Überlegenheit auf dieſem Gebiete eingebüßt. Während in den

erſten Monaten des Krieges meiſt die Artillerie verſuchte,

den feindlihen Flieger an der Erfüllung ſeiner Aufgabe Zu hindern oder ihn gar abzuſchießen, was nur ganz

ſelten einmal gelang, bauen die Deutſchen heute Ge-

Denn bei Kriegsanfang gab es

Anlage einer Flieger-Abwehrkanonenbatterie (Flakbatterie) zum Schuße des Heimaft-

ſhüße, die nur zur Bekämpfung von Luftzielen beſtimmt ſind, und-die dur< ihr ſchnelles Feuern, ihre große Erhöhung und ihre weiten Schießmöglichkeiten die Gewähr für den Erfolg bieten. Vielfach baut man auh Kraftwagen=geſhüße, das heißt die Flugabwehrkanone ruht auf einem Kraftwagen und kann dadur< ſhnell von einer Stelle an die andere, mehr gefährdete gebraht werden, um dort das feindlihe Luftziel zu bekämpfen.

Die glänzend durchgeführte deutſche Flugabwehrorganiſation — das Zuſammenarbeiten des Kampfſliegers mit den „Flak“- (Flugabwehrkanonens-) E — exſ<wert den feindlihen Luftgeſhwadern ihre Überfälle auf die Etappenorte oder gar die deutſhen Heimatlande und ver=

hindert dieſe vielfah überhaupt. Jhrer erfolgreihen Wirkin erſter Linie die verhältnismäßige Selten-= heit der unerwünſchten feindlihen Fliegerbeſuche zu danken.

ſamkeit iſt auc

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und Indu Deutſches

Die Geſhüße ſind mit einer Paliſadenwand zum Schuße gegen Bombenſplitter verſehen; zwiſhen den Geſhüßen befindet 0 Scheinwerfer hat cin feindliches Flugzeug geſaßt, das, vom Lichtkegel hell beſtrahlt, den Abwehxkanonen ein gutes Ziel Vit