Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Zlluſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17. :

Bormarſ der Südafrikaner am Kilimandſcharo.

erhielten Verſtärkungen und unternahmen ſhon am 1. Ja-

nuar 1917 wieder heftige Angriffe von Kilwa aus. Nah

heißen Gefechten mußten die Deutſchen vor der Übermacht wieder auf Kibata zurü>weichen, wo bis zum Februar wiederholt heiße Gefechte entbrannten. Nachdem es den Deutſchen

gelungen war, Verſtärkungen heranzuziehen, gingen ſie |

ſelbſt zum Angriſf über, ſ<hlugen in mehrtägigem hin und

her wogendem Kampfe die Engländer zum zweiten Male

und warfen ſie abermals auf Kilwa zurü>. Weit kläglicher endete die Einkreiſungsbewegung der anderen Kolonne. Ohne beſonderen Widerſtand zu finden,

gelang es ihr anfänglih, ziemli<h weit ins Jnnere, beinahe

bis Kwa-Kiboïa vorzudringen. Da zogen aber in Eilmärſchen einige deutſhe Schußtruppenabteilungen dem eingedrungenen Feind am Matandu entgegen. Die Eng„länder verſchanzten ſi< bei Kwa-Kiboka und erwarteten

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Kigale, der Sis des Reſidenten von Ruanda.

ihre Gegner in den befeſtigten Stellungen. Doh dur< tagelanges, überaus geſhi>es Manövrieren lo>ten die Deutſchen die Engländer aus ihren Stellungen heraus und umfaßten ſie unauffällig. Die eingekreiſte Kolonne wurde dann nachts gleihzeitig von allen Seiten heftig und über=raſhend angegriffen und ihr in vielſtündigem, wütendem Nahkampfe eine vernihtende Niederlage bereitet. Nur einem fleinen Teil der Engländer gelang es, dem Verderben zu entrinnen und na< Oſten zu entkommen, hartnä>ig verfolgt von den ſ<hnellfüßigen deutſhen Askari. Während der Verfolgung wurden die Flüchtlinge nah und na< aufgerieben; nur einzelne vermohten Kilwa-Kiwindſhe unverſehrt wieder zu erreihen. — i

Im Weſtabſchnitt, auf der Linie Sſongea — weſtli< Mahenge—Kilomberofluß, ſtellten die Deutſchen im Februar ihren Rüzug ein, leiſteten dem vorſihtig folgenden Gegner

ſi< den Engländern ergeben.

kräftigen Widerſtand hielten dann deſſen weiteren Vormarſch auf und dräng=ten ihn im März ſtellen= weiſe wieder ziemlich weit na< Weſten zurü>. Jm Süden, am un teren Rowuma und ſüd= lih davon, wo deutſche Abteilungen auf portugieſiſ<hem Boden ſtanden, fam es nirgends zu grö=ßeren Zuſammenſtößen; beide Gegner beſ<hränk__ ten ſi<h auf Patxrouillen= : tätigkeit. Ein ſ<neidiges deutſches Heldenſtü> wurde im März bekannt. Eine berittene Streifabteilung von etwa einem Dutzend Deutſcher und einigen treuergebenen Askari zog

viele Monate lang weit im Rü>en der britiſhen Truppen

an der von den Engländern beſeßten deutſhen Zentralbahn, am Viktoriaſee, am Nyaſſaſee, ïm deutſhen und engliſhen Kilimandſcharogebiet umhex und führte den Krieg im kleinen auf eigene Fauſt. Sie fügte dem Feinde dur< das Zerſtören zahlreiher Brü>en, Bahnlinien und Proviantlager, ſowie Tühne Überfälle auf britiſhe Poſten und Kolonnen

großen Schaden zu. Seit Juli 1916 veranſtalteten die Engländer ein Keſſeltreiben gegen die waere deutſhe Helden=ſchar, die jedo< erſt am 25. März 1917 von ihnen an den Nordoſtabhängen des Kilimandſcharo gefaßt werden tonnte. Nath einem kurzen, aber ſehr heftigen Gefehte mußte ſie

Die Schlacht im Karſt. Pon Waltex Oertel. (Hierzu: das Bild Seite 48.) Nachdem der große, unter Aufwand unerhörter Macht=mittel begonnene Frontalſtoß der Jtaliener zwiſhen Plava und Duino, wie ex in unſrer fortlaufenden Darſtellung der Geſchichte des Weltkrieges auf Seite 17 geſchildert wurde, ge=ſcheitert wax, ſah ſi< Cadorna _ einer überaus ſhwierigen Frage gegenüber. Er war vor die Entſcheidung geſtellt, entweder die Offenſive abzubrehen und erſt nah Auffüllung der ſtark mitgenommenen Korps der vorderen Linie und Ergänzung der Munitionsbeſtände abermals zum Angriffe vorzugehen,

oder ſeine ganzen noh verfügbaren Reſerven gegen einen

ſ{<malen Frontabſhnitt anzuſeßen, um mit dieſen, geſtüßt auf eine mächtige Artilleriewirkung, den Durchbruch Zu verſuchen. Der italieniſche Heerführer entſchied ſich für das leßtere.

Während einer kurzen Kampfpauſe gruppierte er ſeine

Truppen um, wies der auf dem Südflügel ſtehenden dritten Armee ſeine geſamten Reſerven zu und ſchob au< die weitaus größte Zahl ſeiner <hweren Batterien, darunter zehn engliſhe ſ<hwerſten Kalibers, nah dem re<ten Flügel. Abermals ſollte die unwirtliche Karſthochfläche den Schau= plaß für den Entſcheidungskampf bilden. Als Ziel des großen Durhbruchsverſuches wurde auh diesmal das ſho

Die dritte Armee griff

Beſichtigung der britiſchen berittenen oſtafrikaniſchen Schüßen.

ſo oft vergeblich angeſtrebte Trieſt angegeben. |

an. Ein mächtiges Trom= melfeuer [<metterte auf ‘die öſterreihiſ< -Uunga=riſchen Gräben nieder, die ſ<hwerenMinenwerfer är=beiteten unabläſſig, Gas wurde abgeblaſen, und dur rüdſihtsloſen Ein= ſaß von Tauſenden von Gasgxranaten verſucht, die gegneriſche Artillerie handlungsunfähig zu machen. Nachdem ſo alles getan worden war, Um Zen JInfanterieangriff in