Die Geheimlehre des Veda : ausgewählte Texte der Upanishad's
178 Die Ätmanlehre in den Upanishad’s des Veda.
20. Nicht ist zu schauen die Gestalt desselben; Nicht sieht ihn irgendwer mit seinem Auge; Ihn, der im Herzen weilt, mit Herz und Sinnen, Unsterblich werden, die ihn also kennen.
5,1. Zwei sind im ewig, endlos, höchsten Brahman Latent enthalten, Wissen und Nichtwissen; Versänglich ist Nichtwissen, ewig Wissen, Doch der als Herr verhängt sie, ist der Andre.
2. Der jedem Mutterschols als der Eine vorsteht, Allen Gestalten, allen Ursprungsstätten, Der mit jenem ersterzeugten, roten Weisen* Im Geist ging schwanger und ihn sah geboren,
3. Der Gott, der vielfach ein Netz nach dem andern Im Raum ausbreitet hier und wieder einzieht, Durch seine Helfer fortschaffend, hochsinnig, Betätigt so als Herrscher seine Allmacht.
4. Wie alle Weiten, oben, unten, querdurch, Erleuchtend, strahlt der Sonnenstier am Himmel, So lenkt der Gott, der heilige, liebwerte,
Als einer alles Mutterschofsentsprungene.
5. Wenn seinem Wesen zureift aller Ursprung, Was reifen soll, er macht es alles wachsen,
* Der ganze Zusammenhang und die parallelen Stellen 3,4. 4,12 (auf welche das tam zurückweist) beweisen, dals unter „jenem roten Weisen“ (kapila rishi) Hiranyagarbha, der „goldne (daher rote) Embryo“ zu verstehen ist. Es ist auch gar nicht abzusehen, wie hier, in dem Zusammenhange einer Vedäntaschrift als Erstgeborener des Urwesens auf einmal Kapila der Begründer eines gegnerischen Systems! — proklamiert werden sollte.