Die Physiognomie des Menschen
deutung aus der Handform nach deren jeweiliger Tierähnlichkeit. Auch auf die Formen und Linien der Füße wird hingewiesen. Interessant ist es, wie Porta die astrologisch orientierten Bezeichnungen der Chiromantie aus gewissen Analogien abzuleiten versucht.
7. Villae Libri 12. Frankfurt 1592, 1612. — Das 5. Buch dieses Werkes wurde schon 1585 für sich unter dem Namen „Pomarium“ in Neapel herausgegeben. Die Schrift handelt von Landleben, Ackerbau, Forstwirtschaft, Gartenbau, Obstveredelung, Weinbau, Blumenpflege usw. Sie stützt sich viel auf Theophrast.
8. De Refractione, Optices parte Libri 9. Neapel 1595. — Bringt die Gesetze der Optik, die Physiologie des Auges und des Sehens, die Brechung des Lichtes durch Linsen und eine Farbenlehre nebst einer Betrachtung über den Regenbogen.
9. Coelestis Physiognomoniae Libri sex. Unde quis facile ex humani vultus extima inspectione poterit ex coniectura futura praesagire. In quibus etiam Astrologia refellitur, et inanis, et imaginaria demonstratur. Neapel 1601, 1603, 1606. Straßburg 1606. Leyden 1645. Rouen 1650. — Italienische Überseizungen: Neapel 1616. Padua 1625. Venedig 1644. — Porta lehnt die Deutungen der Astrologie ab. Er führt den Charakter des Menschen auf die verschiedenen Mischungsverhältnisse der vier Grundelemente Wärme, Kälte, Trockenheit und Feuchtigkeit zurück, die 14, den doppeldeutigen 7 Planeten entsprechende Dispositionen bilden sollen. Den genau dargelegten Lehren der Astrologen stellt er im einzelnen seine Meinung gegenüber. Einen Zusammenhang mit den Gestirnen ergibt lediglich die Analogie der äußeren Erscheinung der Planeten und gewisser nach ihnen benannter Menschentypen. Eine Abhängigkeit des Menschen von den Planeten verneint er. In beschränktem Umfange lassen sich die Schicksale der Menschen aus ihrer äußeren Körperbeschaffenheit und Ge-
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