Europa und Asien : oder Der Mensch und das Wandellose : Sechs Bücher wider Geschichte und Zeit

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Organismus, sich dennoch trägt mit der Lösung von ‚Problemen‘, welche eigentlich allesamt schief und falsch gestellt und schon als Probleme nicht einmal richtig verstanden werden; wer ihn überblickt den ganzen Schwindel unsrer Wissenschaft, den ganzen Irrsinn unsrer Kultur, die ganze Verlogenheit unsrer Ideale, die ganze Illusion unsrer Entwicklung, die Sinnlosigkeit der Logik, die Unsittlichkeit der Etik; wer ihn kennt den ganzen Jammer alle dieser verdorbenen, verspielten, querköpfigen, mißborenen oder mißleiteten armen Kinder, die wie Kranke auf ihrem Schmerzenslager sich rastlos herumwerfen. von rechts nach links und dann wieder von links nach rechts und jedesmal, für einen Augenblick Erleichterung verspürend, wähnen, nun, nun endlich, sei das Richtige und Gerechte eingetroffen, die Erlösung und der Erlöser; wer dieses alles kennt und dennoch nicht verzweifelt und dennoch sich froh und tätig hält, ja! der glaubt zuletzt nır an zwei Mächte: an die Lebendigkeit des Augenblicks und an das Wandellos-Immergegenwärtig-Zeitlos-Weise eines Rhytmus jenseit von Menschengeist und Menschenvernunit.... Indem wir den kleinen Kahn kraftvoll steuern über die uns tragende, uns verschlingende Flut wollen wir nie wähnen, daß Baugesetze unsrer Fahrzeuge Naturgesetze seien, nach denen ein sinnfreies Weltmeer sich richte...

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Bedingte Aufgabe ward unser Teil: in Freiheit zu verhelfen dank des Zwanges, in Freude zu verhelfen dank des Leidens einer Horde von Kulturtieren, — dem Naturelement entrückt, in zu engem Raum zusammengekäfigt und dennoch rastlos sich vermehrend; verbildet, aber dennoch nur -von des Augenblicks Willkürimpulsen beherrscht; im Durchschnitt ungedanklich, ja gedankenfeindlich, dabei unermeßlich lust- und erregungssüchtig, bedürfnißüberfeinert, halb närrisch, halb göttlich; mit 10 Jahren niedlich naive Tierchen, mit 20 Jahren Wahnsinnige, mit 30 Jahren Schiffbrüchige, mit 40 Jahren Betrüger und mit 50 Jahren fertige Verbrecher. —

Dieses unser Menschheitszüchtungsproblem ist ein Tie rbändigerproblem. Es ist im Morgenlande leichter löslich, weil man dort keine ‚Entwicklung‘ hat und der instinktklügeren Tierwelt länger geschwistert und eingeschlungen verblieb. Es ist im Abendlande schwe rer löslich, weil das in der Kälte domestizirte Tier hier zu einem Bewußtseins- und Gewissenstier geworden, seine vielen dummen Gedanken und

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