Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.

Jlluſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.

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Die wichtig=ſtenund amhäu=figſten zur An=4 wendung fom- |

- menden Nahfampfmittelſind die Hand- und Gewehrgranaten. Die ver=ſchiedenen Ar=meen bedienen ſich verſchiedenex Konſtruktionen dieſer heute wieder zu hohen Ehren gelang=z ten Waſfe. Unſere Abbildung Seite 90 oben Zeigt Uns Zum Beiſpiel eine _franzöſiſhe Sc<hleuderrie= mengranate, dazwiſchen fran: : zöſiſhe und eng_ Tiſhe Handgranaten verſchiedener Art, während wir unten rehts eine aus einer Konſervenbü<ſe hergeſtellte Wurfgranate erbli>en, ganz ähnli<h der Waffe, auf die ſeinerZeit die Japaner gegen die Ruſſen verfielen. Die franzöſiſhe Tugelförmige Handgranate mit Shleuderriemen eignet ſi<h für Entfernungen bis zu 25 Meter; wie ſie geworfen wird, zeigt am beſten die folgende Abbildung Seite 90 unten. Bei dem mit der Wucht des ganzen Armes ausgeführten Wurf wird dur den am Handgelenk befeſügten Riemen die AbZzugſ<hnux aus dem Zünder herausgeriſſen, und die Exploſion erfolgt vier bis fünf Sefunden darauf. Sogenannte Raketen=. —_ granaten ſehen wirx in der nähſten Abbildung Seite 91 links oben; der Zünder der franzöſiſhen Raketengranate (links im Bild) befindet ſi< unten. Die Zündung ſelbſt erfolgt ſelbſttätig oder vermittels Zündſto>Æes. Eine engliſhe Wurfgranate, deren Zündung angebli<h niht dur einen Reibzünder, ſondern dur<h ein Zündhüthen geſchieht, bringt die Abbildung Seite 91 re<ts oben zur Darſtellung. :

Die deutſhen Wurfgranaten werden zum Werfen von Hand und zum Abſchießen mit dem Gewehr eingerichtet. Die folgende Abbildung Seite 91 links unten zeigt die

deutſhe Gewehrgranate in ihrer Shuß“ fertigfeit und aus= einandergenommen. An einer kurzen Kupferſtange befin=det ſih ein gußeiſerner Zylinder, der tfanneliert, das heißt mit Rillen verſehen iſt, um ein Zerſprengen in viele Stücke bei der Exploſion zu erleihtern. Dieſer Zylindex iſt mit Ex‘ploſivſtoff gefüllt. Fm Jnneren iſt außer= dem no eine Kupferröhre untergebracht, die ebenfalls mit Exploſivſtof} gefüllt iſt; ſie * wird na<h oben gekrönt von einem fÉunſtreihen Granatverſ{<luß mit einem Aufſchlagzünder, der - na< Anſicht des Berihterſtatters der franzöſiſhen Zeit-

NRechés eine deutſche, auf einem Brettchen als Handhabe montierte Handgranate mit Zünder in der Mitte. Links eine ähnliche franzöſiſche mit Zündung unten.

E:

Deutſche Gewehr- Deutſche

Gewehr=- ; EC granate. __ granate e [hrift, Der Wir dieſe j andergenommen. Bilder und dieſe

Ausführungen entnehmen, mindeſtens die Hälfte Blindgänger verur=ſaht. Wir wollen der franzöô= ſiſhen Zeitſchrift dieſe Anſicht gerne laſſen. Die deutſhe Ge=wehxrgranate endigt na der=ſelben Quelle in einen fupfernen Schaſt von etwa 3 Zentimeter Länge, der von einer dünnen fupfernen Hülſe umgeben und um die Achſe der Éupfernen Stange DET Handgranate drehbar iſt. Um eine ſolhe Gra-

Engliſche Handgranate mit Zündpulver.

Das Einſezen des Zündhütchens erfolgt na< Drehen

eines Kartonhütchens am Ende des Zieheiſens (Stiels);

das Kartonhütchen bede>t und ſ<hüßt das Zündhütchen.

Die Zündung geſchieht hier ſtatt dur<h einen Reibzünder dur<h ein Zündhütchen.

nate abzuſchie-

ßen, wird eine Kartuſhhülſe ohne Kugel in die Ge_wehrkammer eingeführt, wobei die Pulvermenge in der Süſſe die Entfernung, auf die die Granate geſchoſſen werden ſoll, regeln läßt. Im Augenbli> des. Schuſſes dringen die Exploſionsgaſe zwiſhen Hülſe und Schaft ein und preſſen die Hülſe gegen die Drallzüge. Hülſe und Schaft nehmen mit den Gaſen eine Drallbewegung an, wodur< das Geſchoß die Zielrihtung einhält und die Exploſionsgaſe. ihre höchſte Leiſtungsfähigkeit _entwid>eln. Abgeſchoſſen werden die Gewehre mit Granaten gewöhnli<h in eigens hierzu gebauten Ständern; die weitere Abbildung Seite 91 re<hts unten veranſhauliht einen ſolchen.

Ein in dieſem Kriege in umfaſſender Weiſe zur Ver-=