Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.

E Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.

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Dieſe wihtige Überlegung muß man E man die Kriegsereigniſſe an der Weſtfront Éritiſh beurteilen und auf die von jedem ausführliheren neuzeitlihen Kriegsberiht erwartete Stellungnahme Zu Der Frage: ſtehen die Ausſichten für uns günſtiger oder weniger vorteilhaft als vor Beginn dieſer leßten Kämpfe? näher eingehen will. — :

Was wir Deutſhe im Mai für Hauptziele verfolgten, iſt leiht zu ſagen. An dex Oſtfront — Karpathendur<hbru<

mit allen verfügbaren Truppen. An der Weſtfront — zähes Feſthalten des eroberten Gebietes mit ‘den dortigen, verhältnismäßig ſhwacen Truppen, damit keine Verſtärflungen

vom Oſtheer abgegeben werden müſſen, deſſen Stoßkraft

niht geſ<wäht zu Wer= -

ſi< vor Augen

ihnen niht,

reihli<h teuer mit Menſchenleben und ungeheuren Munitionsmengen für ſtundenlange vorhergehende Artillerievor=bereitung bezahlen mußten. Weiter nördlih gelang es in die deutſhe Stellung einzudringen, troß erbitterter, immer neuer Verſuche. Durh unſere Gegenſtöße warfen wir ſie ſtets von neuem zurü> und erzielten manchen Trupp gefangener Engländer (ſiehe Bild Seite 12).

Die Franzoſen eroberten mit ihrem Südflügel die vor=derſten deutſhen Stellungen re<ts und links von Carency. Sie drangen ferner in Ablain umd Neuville ein, doch gelang es ihnen niht, dieſe Ortſchaften ganz in Beſiß zu nehmen. Au< an der Lorettohöhe (ſiehe Bild Seite 18/19) ver=zeihneten ſie einige feinere Erfolge. — Das war alles. So

den braut.

Zum Beweiſe dafür, daß zu jener Zeit unſere weſtlihen Feinde ihre Aufz gabe niht allein darin ſahen, deutſhe Truppen von ihren ruſſiſhen Ver=bündeten dur [harfe Bedrängung der weſtlihen Kampffront abzulenken, ſondern auch die Gelegenheit benugen wollten, um großzügig durhzubrehen

und Belgien zurüGu-=erobern, muß ih folgenden Befehl des franzöſiſchen 33. Armeekorps dex 10. Ar= mee auszugsweiſe und in Überſezumg wiedergeben:

„Nach 9 Monaten Feld=zug, wovon 7 in den Feldbefeſtigungen Zugebra<t wurden, iſt es Zeit, eine endgültige Anſtrengung ZU machen, die feindliche Linie zu dur<hbre<hen und die Deutſhen zunäGſt vom nationalen Boden ZU ver=treiben. .… Der Feind iſt nah ſeinen heftigen Angriffen der erſten Monate jet auf die Verteidigung ſeiner Weſt- und Oſtfront beſhränft,“ (leßteres iſtna=türlih erlogen) „während die Neutralen darauf warten, daß wir ihnen dur< einen Erfolg das Zeihen zum Losſchlagen geben. . Wir ſind hier viermal ſo ſtark wie der Feind. . … Es handelt ſi< heute ni®t | mehr darum, einen Hand=ſtreih zu wagen oder einen |f Graben zu nehmen. Es handelt ſi< darum, den Gegner zu ſhlagen. . Nichts iſt erreiht, wenn A A

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der Feind niht endgültig

geſ<hlagen wird Kommandierender General des 383. Armeekorps

— e Vierteljahr Unterſeeboot-Krieg (ſiehe den Artikel und die Tabelle Seite 14). Die Karte zeigt das Tätigkeitsgebiet unſerer Unterſeeboote, das ſi<h ri i i i ſtre>t. Jn di Die O 2 1 € 1 h rings um die engliſhen Küſten erſtre>t. Jn die fleinen Kreiſe ſind die Nummern der in der Tabelle vérzeihneten Schiffe eingetragen, ſo daß ſih für jedes Schiff feſtz

1 Petain.“ /

_Die ſi< darauf gründenden Kämpfe wurden in der Linie Sailly—Arras ausgefohten. Unſere Aufklärung hatte in dieſem Raum zunächſt ſtarke feindliche Kräfte gemeldet.

Es waren mindeſtens 4 Armeekorps und einige Reſerve=diviſionen, die ſih zu den ſ<hon dort befindlihen Truppen geſellten. Mit dieſen 200 000 Angreifern erfolgte auf jener Front von 40 Kilometern ein einheitlih angeſeßter Dur<bruhsverſu< Anfang Mai 1915. Weiße und farbige Engländer bildeten den Nordflügel. Weiße und farbige Franzoſen ſchloſſen ſih ſüdli< an.

__ Der Erfolg dieſes erſten Vorſtoßes war, daß die Engländer bei Neuve Chapelle einzelne Durhbrüche durch unſere erſte Stellung zu verzeihnen hatten, die ſie jedo<

ſtellen läßt, wo es verſenkt wurde.

ſehr wir auch die Verluſte unſerer gegen die Übermacht ſih heldenmütig haltenden Truppen bedauern und uns das zum Glück geringe wieder verlorene Stü> Boden ſ<hmerzt, muß man doch bekennen, daß wir vom ſtrategiſchen Geſichtspunkt aus dur< Vereitelung des Durchbruchs günſtiger abſchnitten, das heißt unſere Aufgabe beſſer erfüllten als unſere Gegner die ihre. Sie haben ihr Ziel niht erreiht, haben die deutſ<he vorderſte Linie nur vereinzelt zurü>zudrü>en vermocht, während ſie doh alle hintereinanderliegenden Stellungen durſtoßen und zerreißen ſollten. Nach dieſem mißglü>ten franzöſiſh-engliſhen Angriſfs-

plan, der großzügig und einheitlih angeſeßt war, zerſplitterten ſich die feindlihen Verſuche und boten damit natür=-