Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., page 428
Venizelos,
” Demetrios Gunaris,
_die früheren griehiſ<hen Miniſterpräſidenten.
die Landungen vom 5. Oktober ab ihren Fortgang. Die griehiſhe Regierung, die hier augenſcheinlih nur dem HZWwange folgte, ließ au<h die Benußung des griechiſchen Schienenweges von Saloniki auf ſerbiſ<hes Gebiet zu. Nach-
dem Griechenland jedo<h am 6. Oktober au einen Proteſt
der deutſhen Regierung gegen die Zulaſſung der Landung erhalten hatte, ließ es in den weiteren Verhandlungen mit dem Vierverbande, die emſig fortgeſeßt wurden, feinen Zweifel darüber, daß es mit den Mittelmächten niht in kriegeriſche Verwi>lungen geraten wollte. Währenddeſſen rü>te Matenſen, der neue Oberbefehlshaber der für Serbien bereitgehaltenen Armee, beſtimmungsgemäß in Serbien ein. Die deutſ<hen Truppen unter dem rühmlihſt bekannten - General der Artillerie v. Gallwiß (ſiehe Bild Seite 108) und die öſterreihiſ<h-ungariſ<hen Soldaten unter dem Befehl des Feldzeugmeiſters v. Köveß (ſiehe Bild Seite 211), des Siegers von Breſt-Litowsk, zogen au< auf ſerbiſ<hem Boden von Erfolg zu Erfolg. Der erſte Streich wurde gegen die ſerbiſche Hauptſtadt Belgrad (ſiehe Bild Seite 362) geführt, die in exrſtaunli<h kurzer Zeit den Verbündeten zuſiel. Die Serben hatten ſi< unter Mitwirkung der Engländer die erdenflihſte Mühe gegeben, die natürlichen Befeſtigungen nach jeder Richtung hin zu verbeſſern. Belgrad und ſein Hinterland ſollte dadur< gu einem Beſeſtigungsganzen ausgebaut werden, das mit Erfolg einen re<t Jangen Widerſtand leiſten konnte. Aber gerade dieſe Hofſnung der Serben ſollte zuerſt zuſchanden werden. Ob=wohl die von unſerer Heeresl[eitung ausgewählte Übergangſtelle bei Belgrad im Bereiche der überall auf den Höhen um Belgrad aufgeſtellten feindlihen Geſhüße läg, beſhloſſen die Deutſchen und ihre Verbündeten hier den Übergang dur<zuſeßen, da ſie an dieſem Punkte die Möglichkeit hatten, den ſerbiſhen Widerſtand gleich an der rihtigen Stelle zu brehen. Am 5. Oktober erhoben die deutſchen und öſterreichiſ<h-ungariſhen Geſhüße aller Kalibex wieder ihre donnexrgrollenden Stimmen. Am 6. Oftober ſeßte die Hauptbeſchießung, das eigentlihe Wirkungsfeuer, ein und richtete nah Fliegermeldungen ungeheure Verheerungen an. Auch die ſerbiſhen Geſhüße, die am 5. DE fober zwe>s Geheimhaltung ihrer Stellungen no<h ge=ſchwiegen hatten, verrieten ſih nm durch ihr Feuer. Die
Phot. Paul Wagner, Berlin. :
tober brahte dann Hilleriefämpfe, die ſi beſonders um den Kalimegdan ab-
_die- Serben in ihrer “Ex war der Kern der umfangreihen Feſtung, zu der ganz
T « Jlluſtrat.-Geſ. m. b, H Alexander Zaimis,
Skuludis, : der neue griehiſ<he Miniſterpräſi=" dent na< dem Rü>tritt Zaimis".
Wirkung der Beſchießung geſtattete plangemäß ſhon um Mitternacht vom 6. zum 7. Oktober die Bereitſtellung von Truppen zur Überſchiffung. Deutſche Truppen nahmen den Weg über die Zigeunerinſel, die ſie den Serben na
_ zähem Widerſtande entreißen fonmnten (vergleihe „Der
Der (DE eine ungeſtüme Fortſezung der Arz
Kampf um die Zigeunerinſel“ Seite 399.
ſpielten. Gegen ihn griffen au< die öſterreichiſ<hzungari=ſchen Donaumonitore mit ihren \<weren Haubißen ein. Nach Einbruch der Dunkelheit wurden weitere friſhe Trup=
pen und Vorräte für die gelandeten Abteilungen Wœoß
des ſerbiſhen Feuers vom BVrazar aus mik äußerſter An= ſpannung aller Kräfte über die Donau geſchafſt. Bei dem Übergang hatten au< Teile der deutſhen Marine verdienſtvollen Anteil. - : : SS
Gleichzeitig mit dem Übergang über die Donau und Save an dieſer ſhwierigſten Stelle war au< die Erzwin= gung des Überganges an anderen Punkten dex Donau, Save und Drina geglü>t. Die vereinigten Streitkräfte der Mittelmächte brahen an dém größten Teil dex ſerbiſh=ungariſchen Grenzen erfolgrei<h in Feindesland ein. Sie bedrohten den gangen Norden des Königreichs mit einem fonzentriſhen Angriff, deſſen Mittelpunkt bei: dem ZUſ\ammenfluß der weſtlihen und ſüdlihen Morava war. Jn dieſem Flußwinkel, dem Raum von Kragujevac, hatten f< ſtärkſten Stellung zuſammengeballt.
Nordſerbien dur< Natur und Kunſt geworden war. Dortz hin mußte der Todesſtoß für Serbien zielen. Eine der ſchwierigſten Vorarbeiten dafür war mit dem Übergang
“iiber die Donau, dex als ein friegeriſches Ereignis erſten
Ranges zu werten iſt, glü>li< gelungen. Ex ſchritt in dex Nähe von Belgrad ſo rüſtig voran, daß ſhon am 8. DE tober der Hauptteil der Feſtung in die Hand deutſcher und öſterreihiſ<h-ungariſher Truppen geriet. Dieſe ſtürmten die Zitadelle und den, Nordteil Belgrads (ſiehe das Bild Seite 372/373), jene den neuen Konak, die Königswoh=nung, und drangen im Südteil dex Stadt weiter vor. Es war eine Kampfärbeit von unendlicher Schwierigkeit. In manchen Straßenzügen mußte faſt jedes Haus erobert
Nückſeite der alten Feſtung Jedikulé (Siebentürme) mit Bli auf Saloniki und den Hafen.
N
Vd