Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., page 491

__ Zeit geben. Nun ſprangen

_ Blutverluſt. Wir wußten, daß wir uns ihm niht nähern fonnten. Endlih rief einer unſerer Offiziere, der Deutſh fonmnte, den Feinden die Frage zu, ob wir den Ärmſten holen dürften. Das war ſehr mutig von ihm, denn ſo oft einex von uns nux den Kopf aus dem Graben ſte>te, tonnte ex ſfiher ſein, eine Kugel zu erhalten. Die Deutſchen riefen zurü>, | ſie wollten uns fünf Minuten

anderthalb Dußend- von uns _ hinaus; do< der Offizier befahl ſie ſofort wieder herein, ‘damit niht eiwa der Feind Verdacht ſchöpfe, daß wir einen hinterliſtigen Überfall planten. _ Dann ging er mit einem Mann ſelber hinaus, und auf einex Bahre holten ſie den Verwun= deten herein. Der Bedauernswerte weinte vor Freude, daß ihm auf ſolhe Weiſe Ret= tung und Hoffnung auf Hei=lung beſchieden ward. Wir aber ſchrien drei „Cheers“ aus vollex Kehle, um den Deutſchen gu vanten...

Flieger und

_Flugzeugmutterſchiffe im Rigaiſchen Meerbuſen. e Von Paul Otto Ebe. - Geſchoſſe einer ruſſiſchen 15-em-Kanone, in der Mitte Geſchoß (Hierzu das Bild und die Kartenfkizze : fines d6-cm-Stiffsgeſhüges,

Seite 418[119.)

Es iſt no< niht lange hex, daß die Bezeihnung „Fluggeugmutterſ<iff“ zum erſtenmal in engliſhen und türkiſhen Marineberihten auftau<hte. Nun haben auh wir Deutſche in einem Bericht des Chefs des Admiralſtabes der Marine

möge dieſer Neuerung ihre

- Y

gewandt. Es handelte ſih dabei um die Kämpfe unſerer Waſſerſlügzeuge im Meerbuſen von Riga am 12. September 1915 mit Fliegern, Zer=ſtôörern, Unterſeebooten und Flugzeugmutterſchiffen, die na< dem Seegefe<ht vom 10. Auguſt und der Seeſhla<ht vom 21. Auguſt eine neue Kampfhandlung darſtellten. So vielſagend nun auh die Bezgeihnung „Flugzeugmutter=

\<iff“ iſt, ſo wird es do<

wenige Leute geben, die ſih ein genaues Bild von einem

ſolhen machen fönnen und denen der Zwe> der Sciffs-

art von Anfang an begreiflih war. Einige aufklärende Be=

merfungen dürſten deshalb

gern geleſen werden.

Aus unſerem Bilde. Seite 418/419 exſieht man die Lage des Flugzeugſhuppens auf De> in dex Mitte des Schiffes. An den Seiten ſind große Krane zum Ausſezen der Waſ= ferfluggeuge. Die Flugzeug= mutter\chifſe bezwe>en, den niht für große Meerfahrten geeigneten Flugzeugen den weiten Weg zu ex]paren. Sie ermöglichen eine beſſere Be=reitſhaft, eine leihtere Jnſtruktion der Flieger über die Lage und eine raſchere Verwertung der eingehenden Mel=dungen. Kurz geſagt: die Schiſfseinheiten führen "ver= Flieger bei ſih, ähnli<h wie

beim Landheerx, und brauchen ſie niht erſt funkentelegraphiſ< vom Startplaß auf dem Feſtlande heranzube1 ordern. Vielmehr führt das Flugzeugmutterſhiff die dieſe neue Be@zeihnung für eine moderne Schiffsart an- | Flugzeuge und ſämtlihe Geräte und Erſaßteile mit ſich,

fk von Nowo-Geovgiewsk, der

Phot. Preye-Centrale, Berlin, über 1600 erbeutete Geſhüße enthält.

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