Illustrierte Geschichte des Orientalischen Krieges von 1876-1878. : mit 318 Illustrationen, Plänen, Porträts und zwei Karten

das Gerücht verbreitet, es habe die Regierung in der That ein An lehen von 75.000 türkiſchen Lires zu dem mäßigen Zinsfuß von vier Percent per Monat (!) abgeſchloſſen, um den Großherrn einigermaßen zu beſänftigen.

Die Verzögerung der Abreiſe der Commiſſion hatte übrigens auh noc einen ernſten Hintergrund. Graf Zichy hatte nämlih ein Frade des Sultans erwirkt, wonah den rü>tkehrenden Jnſurgenten Mittel zur Herſtellung ihrer nieder-

gebrannten

Häuſer und RE Kirchen, ferner i zum Anbau

ihrer Felder ‘gegeben werden ſollten; mittler-

weile ließ \i<h jedo<h der Sultan von dem von der Herzegowina zurü>gekehrten Commiſſär, Server Paſcha, Beriht über die Lage der genannten Provinz erſtatten und der Commiſſär, eine geiſtige Null, wie der Wahrhaftigkeit ſpinnefeind, erflärte, um ſi< in der Gunſt des Sultans zu hbefeſtigen, daß in der Herzegowina

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händig mit Maulſ<hellen zu tractiren, deren Anzahl beinahe auf ein Haar mit der Zahl der Reformpunkte übereinſtimmte.

Es ſchien ferner dem Sultan ſehr viel Kummer zu machen, daß das neu erbaute Arſenal nicht gehörig mit Waffen decorirt war; ſeit Wochen drängte er ſeine Miniſter, zu dieſem Behufe Geld zu beſchaffen. Dieſe waren muthig genug, ihm den gänzlichen Abgang jeglichen Baarwerthes und die Nothwendigkeit vorzuſtellen, das Vorhandene und : Aufzutreibende zu Zweden der Beſoldung der hungernden und darbenden Armee zu verwenden. Da erfuhr der Sultan dur einen ſeiner Aufpaſſer, daß auf das Schiff, welhes Waſſa Effendi nah Klek bringen ſollte, einige Beutel mit Gold gebracht wurden, welche theils für die Armee, theils zur Unterſtüzung der heimkehrenden Flüchtlinge verwendet werden ſollten. Sofort entſendete er einen Adjutanten an Bord des Schiffes, ließ das Gold in Beſchlag

auch nicht ein einzigerFnſur-

nehmen undin ſeinen Pala

gent- ſich hb e- ; / — \<leppen! finde und da- =S 7 E Nach vielen ſelbſt vollklomme- a E e Hinderniſſen ne Ruhe u, Zufrie- À 4, tp ATS YY fonnten endlich die denheit herrſche. EN 2 NAD CAEN AN WET % e5- beiden PfortenAuf dieſen Be- E N O At N Lf commiſſäreanihre der Sult Johanna Markus. Teſe tſben vorerwähnte mit beſtimmten

Jrade zurü>. Wohl verlangte der Großvezier in einer Audienz vom Sultan in der nahdrü>li<ſten Weiſe die Herausgabe des Frade, aber — der Sultan hatte ſo re<t ſeine Sultanslaunen. Er war ſehr ſ{le<t zu ſprechen auf Alles, was mit dem ReformProject zuſammenhing und — es klang zwar fabelhaft, war aber verbürgt — geſtattete ſih die Zerſtreuung, einen der höchſten Würdenträger, der ihm die Nothwendigkeit der erwähnten Zugeſtändniſſe darzulegen unternommen hatte, eigen-

Juſtructionen, welche re<t hübſche Fdeen enthielten, leider aber bei ihrer Entſtehing ſhon die Beſtimmung in ſih trugen, wiealle früheren {<önen Reformverſprehungen, niht ausgéführt zu werden. Gab man ſi< do< in Conſtantinopel ſelbt alle erdenklihe Mühe, die Ausführung unmöglih zu machen, und wenn Graf Andraſſy mit ſeinen Verbündeten nur die Abſicht gehabt hätte, dur<h das vorgeſhlagene Reform-Project die Welt zu überzeugen, daß es mit der Reformirung der Türkei