Illustrierte Geschichte des Orientalischen Krieges von 1876-1878. : mit 318 Illustrationen, Plänen, Porträts und zwei Karten
Die
Anſprache des Kaiſers, an die Abtheilungen des Regiments, wurde mit enthuſiaſtiſhen HurrahRufen aufgenommen.
Die Reiſe war programmgemäß vor ſi< gegangen. Große Vorſichtsmaßregeln waren getroffen worden. Von Kilometer zu Kilometer ſtanden je zwei Koſaken, von Canton zu Canton Jnfanterie-Detachements. Alle Brü>en, ſogar die fleinſten, hatten Wachen. An der Grenze wurde der Czar dur< Herrn Cogolniceanu und die ganze offizielle Welt Jaſſys empfangen.
Jn Jaſſy ſelbſt war der Empfang großartig geweſen. Nur wurde ex dur< zwei Unfälle geſtört, die ein düſteres Licht auf das Ganze warfen. Erſtens brah dur< Unvorſichtigkeit bei der Beleuchtung der Stadt eine große Feuersbrunſt aus, bei wel<her mehrere Häuſer niederbrannten. Zweitens tödtete ſi<h ein Offizier, Namens KuS minski. Derſelbe hatte, um den ſerbiſhen Krieg mitzumachen, die ruſſiſ<he Armee ohne Erlaubniß verlaſſen, er wendete ſi<h nun an den Großfürſten, um in den Armeeverband wieder aufgenommen zu werden, es- wurde ihm verweigert ; endli<h beſ<wor er den Kaiſer, ihm zu geſtatten, dieſen Krieg mitzumachen, was ihm
Zuſammenkunft des ruſſiſchen Kaiſers mit Lürſt Karl von Rumänien.
auh abgeſchlagen wurde; da erſtah ſi< der \{höóne, hoffnungsvolle Offizier aus Verzweiflung.
Von Jaſſy bis Barboſchi ging die Kaiſerreiſe unter großem Gepränge und Aufwand aller officiellen Empfangsfeierlihkeiten vor ſi<h, in Paſchkani, Roman, Bakau, Tekutſ<h und ſogar in den fleinſten Zwiſchenſtationen war die ganze officielle Welt auf den Beinen. Von Enthuſiasmus war zwar auf allen dieſen Orten, außer Jaſſy, feine Spur zu bemerken, denn man kann nicht die üblichen Hurrahs und die übrigen Förmlichfeiten als freiwillige Kundgebungen betrachten. Von Barboſchi an änderte ſi<h das Bild.
Jun Barboſchi ſelbſt war der Empfang ein wärmerer. Der Kaiſer richtete einige Worte des Daukes an den Bürgermeiſter von Galaß, der ihm in ruſſiſher Sprache antwortete, an den Präfecten, und nahdem er das ihm vom Biſchof Melchiſedek vorgehaltene Kreuz küßte, unterhielt ex ſi< längere Zeit mit den Damen des rothen Kreuzes und ſtieg wieder in ſeinen Salonwagen ein, aus dem er nur herausgeſtiegen war, um den Lieutenant Samueloff (der den glü>li<hen Schuß auf den türkiſhen Monitor gemacht hatte), ſi< vorſtellen zu laſſen und ihn mit Auszeihnung zu behandeln.