Illustrierte Geschichte des Orientalischen Krieges von 1876-1878. : mit 318 Illustrationen, Plänen, Porträts und zwei Karten
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ſeine Schuldigkeit thut, und mit wel<hem man uie einen Feldzug beginnen ſollte!“ ſagte General Rudjewitſ< mit Nachdru>.
„Sie üben da eine herbe Kritik, General,“ entgegnete Graf Diebitſ<; „um ſo empfindliher für mi<h, als i< mi< von aller Shuld nicht freiſprechen fann ; allein mit etwas Glü> und“ — indem er mit einer verbindlihen Handbewegung auf ein Regiment wies, welches ſoeben des Kaiſers Gruß mit einem Sturm von Begeiſterung erwiderte — „mit Fhren ſo trefflih geſhulten Regimentern werden wir trobdem unſer Ziel erreichen. “
Niemandem geſagt; erführe der Kaiſer und der Feldmarſchall, daß ih ſo denke, es müßte wie die Sachen hier ſtehen, der ſofortige Rücktritt aus meinerStellung die Folge ſein, und das ſoll nicht ſein, denn, ſo Gott will,“ fügte er mit blißenden Augen hinzu, „ſoll dieſer Arm dem heiligen Rußland und dem Czar noch gute Dienſte leiſten. Fhnen aber, dem treuen Waſffengefährten aus ruhmvoller Zeit, vertraue ih voll und ganz. Glauben Sie denn, Rudjewitſ\<,“ fuhr er- fort, als der General ihn erwartungsvoll anbli>te, „daß ih billige, was bisher geſehen? Schon im vorigen Jahre habe
Der General Rudjewit#< antwortete nichts, ſondern bli>te finſter vor ſih nieder; er theilte offenbar die ſanguiniſhe Anſchauung des Chefs des faiſerlihen Generalſtabes niht. Dem Grafen Diebitſ< entging die düſtere Stimmung des wegen ſeiner glänzenden Tapferkeit in der Armee ‘bekannten Generals niht ; er änderte plößlih den Ton des Geſpräches, und indem er ſeine Hand vertraulih auf die Schulter ſeines Waffengefährten legte, ſprah er mit eindringlihem Ernſte: „General Rudjewit\<, hören Sie mi<h an! Was ih Jhnen jeßt ſagen will, habe i< bisher no<
Himmermann, Geſch. des orient. Krieges.
Türkiſche Gefangene.
ih dringend darauf hingewieſen, daß die Vorbereitungen zum Flußübergange ſo beſchleunigt werden müßten, daß die Armee Anfangs Mai übergehen fönnte; tro>den find die Ufer ebenſo wenig im Juni wie im Mai, jeht aber ſteht die heiße Jahreszeit bevor, und Sie wiſſen ſo gut als ih, daß ſi< bei 40° Neaumur keine entſcheidenden Operationen in's Werk ſegen laſſen, noh dazu bei der Bekleidung und Ausrüſtung unſerer Truppen. Aber man hörte mih niht, und auh jeßt no< ſprehe ih wie der Prediger in der Wüſte. Fſt es erhört, daß, als i< den Kaiſer 102