Inschriften für Grabdenkmäler

261.

Blühend, wie Röschen im jungen Ulee, Klar, wie die Welle im Silberſee,

Sind wenige Tage hienieden Matt, wie das Rsschen, zerkni>t im Ulee, Trübe, wie Wellen im ſtürmenden See,

Sind Menſchenjahre beſchieden. Doch jenſeits — da welket kein Röschen, kein Ulee, Da trübt ſih niht die Welle, da ſtürmet kein See,

Da harrt unſrer ewiger Frieden.

262. Schlaf wohl, mein Liebling, in fühler Erde; Dich küßte des Vaters Liebe nur. Schlaf wohl, bis einſt des Allmächt'gen: „Werde!“ Auch mich trägt auf die himmliſche Flut!

2058. Gott trôſt’ euh liebe Eltern mein; Ich werd? nun bald im Himmel ſein. Da gibt es ja ein Wiederſeh'n Der Schmerz — er wird vergehn.

264. Ein Röslein ruht hier in der Erde Schoß; Gott rief es. — Nicht freudenlos Iſt droben im Himmel das Paradies; Der Heiland empfängt uns — wie ſüß.

269. Aufzublüh'n für ein {ösn'res Land, Wo kein Sturm die Knoſpe tsötet, Ruht ſie hier — und heiße Sehnſucht rötet Manches Auge, daß ſie einſt gekannt. 266. Weine nicht, Wenn ſanft ein liebes Auge bricht. Das Auge war die Seele nicht; Wenn wir am Grabesrande ſtehen, So ſagen wir: „Auf Wiederſehen |“ Drum weine nicht!