Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

Theil des Grimmes, ala in der Wurzel der Bosheit aller Wejen und hat dod nicht die Gewalt damit zu thun

412. Denn in allen Dingen it aub ein Gutes, welches das Böle in fi) gefangen und gefchloffen hält; fo mag er nur in das Döfe fahren und regieren, wann fih's in der böfen Begierde erreget und feine Begierde in die Bosheit einführet, welches die unlebhafte Kreatur niht thun kann. Mber der Menfh fann cs thun dur die unlebhafte Kreatur, fo er das Gentrum feines MWillena mit der Begierde aus dem ewigen Centro darein führet, meles eine Incantation und falihe Magia if. Allda hinein, wo der Menfch feiner Seele Begierde, melhe auch aus dem Emigen ift, in Bosheiten als mit cinem fallen Willen einführet, da kann au des Teufels Wille hinein.

13. Denn ber feelifhe und englifhe Urfand, aus dem Emigen, ift eines; aber von der Zeit diefer Welt und ihrem Be fen bat der Teufel nichts mehr Madit, ale nur in Turbam Magnam. Wo fih die im ewigen und natürlihen Grimm entzündet, da ift er gefchäftig, ale ım Kriege und Streit, auch in arofen Ungemittern ohne Wafler. Im euer fähret er fo meit als die Zurba gehet, weiter fanı er wide. Im Sähauerfhlan, als in der Zurba, gehet er au, aber führen kann er ihn nicht, denn er ii darinnen nicht Herr, fondern Knecht.

14. Ufo erwedet die Kreatur mit der Begierde Böfes und Gutes, Leben und Tod. Die menfhlide und engelifche Begierde ftehet im Gentro der ewigen unanfänglihen Natur; worinnen fih die entzündet, in Böfem oder Gutem, deffen Wirkung vers bringet fle.

15. Run bar doch Gott ein jedes Ding in das gefhaffen, darinnen es fein fol, ale. die Engel in Himmel, die WMenfchen ins Baradıes. So nun die Begierde der Kreatur aus ihrer eianen Mutter ausgehet: jo gehet fie in den Widerwillen und in die gendihaft ein, und darinnen wird fie mit dem Wiverwillen ge anälet, und entfichet ein falfcher Wille in einem guten, davon der gute Wille wieder in fen Nichts, als and Ende der Natar und Areatur eingehet und die Krestur in eigener Bosheit werläßt. Bie am &ucifer zu fehen und aud an Adam; fo ihm nicht märe Gottes Lieberwille begegnet und aus Snade wieder in die Menfd« beit eingegangen, fo follte noch mwohi fein guter Wille im Men hen fein.