Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

21. Wenn fih aber dag Gemüth ummendet wieder in Beruf, als in die Gelaffenbeit: fo ift der Wille im Beruf Gottes ale im Loco, da ihn Gott einfhuf, jo hat er Macht Gottes Kind zu werden, wie gefihrieben ftehet: Er hat ung Macht ger geben, Gottes Kinder zu werden. Die Maht, die er uns gege ben bat, das ift fein Vorfag, darein er den Menfchen in feinem Bilde fhuf, die hat Gott in Chrifto wieder in die Menschheit eingeführet, und hat derjelben Maht eine Macht gegeben, der Eände im Zleifhe, als der Schlange Willen und Begierde, den Kopf zu zertreten. Das ift, der gelaffene Wille in Ehrifto tritt dem fündfihen Schlangenwilfen auf den Kopf feiner Begierde und tödtet die begangene Sünde wieder. Die gegebene Macht wird dem Tode ein Tod und dem Leben eine Macht zum Leben,

22. Darum bat Niemand eine Entfhuldigung, als könnte er nicht wollen. Ja weil er in der Selbheit ftedt, in eigener Begierde, und nur dem Gejeh der Sünde im fleifhe dienet, fo fann er nicht; denn er wird gehalten und ift der Ente Knedht. Penn er aber dag Centrum des Gemuüthes ummendet und in Gottes Gehorfam und Willen einwendet, jo farn er.

23. Run ift doh das Centrum des Gemüthes aus der Ewigkeit, aus Gottes Allmacht; es mag fih einführen, mo es hin will. Denn was aus dem Ewigen it, das hat fein Gefet. Aber der Wille hat ein Gefeß, Goti zu gehorfamen, und wird aus dem Gemüthe erboren; der foll fih nicht von den verrüden, in dem e3 Gott geihaffen hat.

24. So fhuf doh Gott den Willen des Gemüthes ins Paradies zu einer Gefpielin des göttlichen Freudenreiche, aus dem follte er fih nicht verrüden. Nun er jich aber verrüdet hat, jo hat Gott feinen Willen wieder ing leifh eingeführet, und hat und in diefem neu eingeführten Willen Madht gegeben, unjern Willen darein zu führen und ein neu Ficht darinnen anzuzünden, und tieder feine Kinder zu werden.

25. Gott vertoft Niemand, Sondern der cigene Mille, melher im Fleifche der Sünden beharret, der veritodt das Gemüth; denn er führet die Eitelkeit diefer Welt ine Gemüth, auf dag das Semüth verfchloffen bleibe.

235. Gott, fo viel er Gott heißet und it, fann nichts Do: fe wollen; denn es ift nur ein einiger Widle in Gott, und der