Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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if enge Kiebe, eine Begierde der Gleichheit, als: Kraft, Schöne und Tugen?.

27. Gott begehret fonft nichts, als nur was feiner Begierde ähnlich it, feine Begierde nimmt fonft nihte an, als nur das, was fie felber ift.

28. Gott nimmt feinen Sünder in feiner Kraft an. ee fei denn, daß der Sünder von Sünden ausgehe und mit der Bes gierde in ihn eingebe Und welche zu ihm fommen, die will er nicht hinausftoßen. Er hat dem Willen ın Chrifto eine offenbare Pforte gegeben und fpriht Kommt alle zu mir, die ihr mit Sünden beladen feid, ih mwill euch erquiden' Rehmet mein 30h auf eu, das ıft das Kreuz der Feindfchaft im leifche, meles Chrifti Joh war, der es für aller Menihen Sünde tragen mußte. Diefes muß der gelaffene Wille in dem böfen irdıfchen Sündenfleifhe auf fih nehmen, und in Geduld, auf Hoffnung der Erlöfung, Chrifto nahtragen, und mit dem gelaffenen Ser lenillen immerdar in Ehrifti Willen und Geile der Schlange den Kopf zeriretert” und den irbifhen Willen ın Gottes Zom tödten ıumd drehen, nit laffen ruhen und in ein fanftes Bette legen, wenn die Sünde begangen ift, und denken. ih will no wohl einmal dafür Buße thun

29. Rein, nein, ın dıefem fanften Bette wird der ırdıfhe Bille nur fiark, fett und geil; fondern fobald fih der Athen Ger tes ın dir erreget und dir die Sünde anzeiget, fo ioll fi der Seelenwille in das Leiden und Tod Chrifi einerfenfen und feft damıt ummideln, und das Leiden Chrifti zum Eigenthum ın fi nehmen, und über den Tod der Sünde, mit Chrifti Tod, Herr fein und ihn in Ehrifti Tode zerbrechen und tödten.

30. Will er nicht, fo muß er wohl, fo jebe Feindichaft muder das roollüftige irdifche Flerih, gieb ihm nicht dag, was ex haben will; Tag ihn faften und hungern, bis der Kiel aufhöret. Achte des Fleifhes Willen für deinen Feind, und thus ibm nıdt, mad die Begierde im Fleifhe will: fo wirft du dem Tode um Fietie einen Tod einführen. Achte feines Spattes der Welt, denke, daß fie nur deinen Feind fpotten, daß er ihr Narr worden it. Halt ihn auch u deinen Narren, den dir Adım erimedet und zu einem falfhen Erben eingefeget hat. Stoße der Magd Cohn aus tem Haufe als den fremden Sohn, melden dir Gott in Adam im UInfange nicht in das Haus des Lebens gegeben hat: denn der Maad Sohn tofl nit erben mit der Freren.