Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

31. Der irdiihe Wille ift nur der Magd Cohn; denn bie vier Elemente follten des Menjchen Knecht jen, aber Udanı hat fie zur Kindfchaft eingeführet. Zo fprah Gott num zu Abraham, als er den Bund der Verheikung in ihm eröffnet: ftog der Diagd Sohn aus; denn er fol nicht erben mit der Freien! Die Freie ift Chriftus, die ung Gott wieder aus Gnade ins Fleifh emführete alg ein neues Gemüth, da der Wille, verftehe der eimige Wille der Seele, IHöpfen mug und trinken das Walter des Se: bend, davon uns Chriftas faget, wer dieg Maffer trinken würde, das er ung geben werde, dem würde es in einen Quellbrunn des eroigen Lebens quellen. Der Quellbrunn ifi eine Vernenerung des feclifhen Gemüthes, ale das ewige Geftirn der ewigen Natur, als der feeliihen Kreatur Eigenfhaft.

32. Darum fage ich, alles Dipten zu Gott, wie das au immer einen Namen haben mag, darin der Menfh Wege zu Gott möge dichten, ift ein vergeblih unnüß Ding, außer dem neuen

Semlthe.

33: Kein anderer Weg ift zu Gott, ale ein neu Gemüth, das fich von der Bosheit abmendet und in Reue feiner begangenen Sünden einwendet, von der Uebelthat ausgehet und der nicht niehr will, jondern feinen Willen in Chrifti Tod einwindet, und der Sünde der Seele mit Ernfte in Ehrifti Tod abjtirbet, daß das Teelijge Gemüth der Sünden nit mehr will. Db alle Teufel Binter ihm ber wären und ins Fleifh mit ihrer Begierde einführen: jo muß der Geele Wille inn Tode Chrifti fille jtehen, fi verbergen und nichts wollen als nur Öoites Barmherzigkeit.

34. Kein Heuheln und Außerlih Tröften hilft nichts, da man den Schalt der Sünde im Bleifhe mit Chrifti Bezahlung wollte zudeden und in der Selbheit ftehen bleiben. Chrijtus ipradh: &3 jei denn, daß ihr umfehret und werdet wie die Kinder, jo follt ihr. das Reih Gottes nicht fchanen. Alfo gar muß cin neues Gemüth werden ala in einem Kinde, Das bon Sünden nichts weis. Herner jprah Chriftus: Ihr müjlet von Neuen geboren werden, anders folet ihr Gottes Reih nicht Thauen. Es muß ein ganz neuer Wille in Ehrifti Tod aufitchen, ja aus Ghrifti Eingehung in die Menfhheit muß er ausgeboren werden, und in Ehrifti Auferftehung aufftehen.

33. Soll nun biefes gefchehen, fo muB der feelifhe Wille zupor in Chrifi Tode fierben, denn in Mdam hat er der Magpd