Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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17. Se fagt nun Mofee. Und er ließ einen tiefen Schlaf auf ihn fallen, und er entfchlief. Das ift, weil er nicht wollte im Gehorfam der göttlichen Harmonie bleiben, in den Eipenihafs ten, daß er hätle als ein Werkzeug dem Gelfte Gottes ftille ge halten fo ließ er ihn von der göftlichen Harmonie in eine eigene Sarmonic: fallen al8 in Die aufgewachten Keidenfhaften, in Böfe und Gut‘ da hinein ging der feclifehe eilt.

18. Ada farb er in diefem Schlaf der engelifehen Welt ab und fiel dem äußern Kiat beim, und war ıcht gefhehen um das eroige Bild nad) Gottes Gebärung. Allbier lag feine Engels: Seftatt und Macht zu Boden und flel in Ohnmacht. So machte Gott durchs Fiat das Weib aus Veherie Matrice, das ift aus der Eigenfchaft, darinnen Adam die Bebärerin in fih hatte, aus ihm, aus einem Leibe zwei, und theilte die Eigenfhaften der Tinctuven. uld im Element, das mäjjeriihe und feurifche Geftirm, nicht ganz ını Welei, Sondern ım Geift, als die Eigenfhaften der mwäjterifchen und feurifhen Seele. und da e8 Dod nur eine if, aber die Eigenfihaft der Tinctur ward getrennet. Die eigene Lieber begierde ward Adam genommen und ın eın Weib formiret, nad feines gleihen. Und darum begehret nun der Mann fo heftig dee Meides Matricem, und das Weib begehret des Mannes Limbum, als das Teucrelement, den Urftand der wahren Seele, darin nen Des Feuere Tinctur verftanden wird. Denn die zivei waren in Adam eined und darin fand die magiiche Gehurt.

19. Und ala Eva aus Adam gemaht ward in feinem Schlaf, fo ward Adam und Era jegt zum äußerliihen natürlichen Leben geordnet. Denn allda find ihnen die Glieder zur thierifchen Forts pflanzung gegeben worden, fowohl der irdifche Mavdenfad, darern fie doch fünnten die Eitelkeit einladen und den Thieren glerch leben. Deffen fi die arme, in der Gitelfeit gefangene Seele noch heute fihämet, daß fie hat eine thierifche monftrofifhe Geftalt an ihren Leib gefrieget, wie bor Augen ıft. Davon die menichliche Sıhaam ift entflanden, dab fih der Menich feiner Glieder fchimet und aud Der*nadten Geftalt, und da er muß dem irdifchen Kreaturen ihr leid abborgen, dıemweil er fein engelifches verloren bat und in ein Thier verwandelt. Und zeiget ihm diefes Kleid genug an, das er mit diefer aufgewachten Eitelkeit, in dem Hike und Kälte auf ihn fallt. mit der Seele darinnen nicht dabeim ‘ft; denn die Eitelkeit famt dem falihen Kleide muß wieder vor der Seele weg und vergeben.

20. Und als nun Adam vom Schlaf erwadhte, fab er fein Beib, und kannte fie, dag fie aus ihm mar: denn er hatte no