Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

gute Gaben geben: mie viel mehr wird mein Vater im Himmel den Hetliaon Geift geben denen, die ihn darum bitten!

12. Die Verheigung bilde ev jih in fein Herz; denn fie it des Teufele und afler eingeerbten und angemodelten Ihiere Gift und Tod, und fonme alebald diefelbe Stunde mit diefen einge: bifveten verbeigenen Worten mit feinem Gebet vor Gott und bilde jich zuporhin alle die areulihen Thiere ein, derer er felber iit, und denke in fich wichts andres, denn daß er der beiudelte Eäuhirte fei, der all feines Vaters Gut und fein Findlih Necht mit diefen Eäuen der Welt, mit den böfen Thieren verthan habe; dag er Sehe vor Gottes Angefiht anders nicht ftehe, als ein elender, after, zerlumpter Gäuhirte, der feines Waters Erbe mit der Aclt thieriichen Bilden verhuret und verbuhlet habe, und habe med: Feine Gerechtigkeit zu Gottes Gnade, fei derer auch nicht werth, viel weniger tab er cin Chrift oder Gottes Kind genannt werde, und verzage auch an allen guten Werfen, die er jemals actban bat; denn fie find nur aus gleifneriihem Schein der Gottfeligfeit gegangen, damit der Menfchenteufel ein Engel genannt fein will. Denn ohne Glauben it's unmöglih, Gott gefallen. fager die Schrift.

13. Aber er verzage an göttliher Gnade nicht, nur an fi felber und an feinem Können und Vermögen, und büde ih in feiner Ecele aus allen Kräften vor Gott. Und obgleich fein Herz fpricht lauter „Nein,“ oder: „harre noch, c& ift heuze nicht gut,” oder: „deine Sünden find zu groß, c3 mag nicht fein, daß du zur Suld Gottes fommeft;“ daß aud ihm alfo Angft wird, das er nicht zu Gott beten faın, aud weder Troft noch Kraft in jein Herz befommt, daß ihm ift, ale wäre feine Seele an Gott ganz blind und todt: fo foll er Doh ftehen und Gottes Per: beirung für eine gewiffe unfehlbare Wahrheit halten und mit un: tergefihlagenem Herzen zu Gottes Gnade feufzen, und in feiner gropen Unmiürdigkeit derfelben fih einergeben.

14. Und ob er wohl fih zu unmwürdig achtet, als der ein Fremdling fei, dem das Erbe Chrifti nicht mehr gebühre, und er fein Necht verloren habe: fo foll er fih aber feit einbilden, da Ehriftus fagte: er wäre fommen zu fuchen und felig zu machen das verloren ift, ald den armen, an Gott todten und blinden Einder. Diefe Verheigung bilde er fih ein und mache fih in ji einen folhen ftrengen Vorfaß, daß er von der verheisenen Gnade Gottes in Ehrifto nicht wolle ausgehen, follte ihm gleich Leib und Seele zeripringen. Und ob er alle feine Lebetage feinen Troft in