Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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ob er irgend eine Pforte möchte offen finden, da er könnte mit dei Begierde einkehren und die Seele fihten, daß fie fi) erhöbe.

13. Und fo jih nun der Willengeift der Kreatur mit dem Vernunftliht ins Gentrum, als in die Selbheit, fhroinget und in eigenen Wahn eingeh:t: jo gehet er von Gottes Licht wiederum aus. SJept findet der Teufel eine offene Pforte zu ihm und ein geihmüdtes Haus, als das Bernunftlicht, zu feiner Wohnung; fo nimmt er die fieben Beftalten, des Lebeng Eigenfhaften zu fi in die Gelbheit, ale Heucpler, welde von Gott ausgegangen find in die Selbheit: alloa fehret er ein und feget feine Begierde in die Zuß der Selbheit und falfhen Einbildung, da fih der Willengeift in den Geftalien, des Lebens Eigenfhaften, im äußern Licht, felber Thauet Aida erfinfet er in fich felber, als wäre er trunfen; fo ergreift ihn alsdann das Geftin umd führet feine mädjtige Conftellation darein, die Wunder Gottes allda zu juchen und fid) felber darinnen zu offenbaren; denn alle Kreatur fehnet jih nah Gott Und ob wohl das Geltirn den Geift Gottes nicht ergreifen mag, fo bat’ aber viel lieber ein Haus des Lichts, darinnen cs fi) mag befuftigen, als ein zugefchloffen Haus, da es feinen Be ftand hat.

14. Wlfo gehet dann diefer Menfh, ale wäre ar im Ge flirne trunfen worden; er begreift große wunderlihe Dinge umd hat einen fteten Führer am Geftirne So merket der Teufel au gar eben, mo ihm eine Bforte offen fiehet, da er mag des Xebens Centrum anzünden, vag der Willengeift in eigener Hoffart in feinem Dünkel (oder ja in Geiz) in die Höhe fähret.

15. Daher entjtchet die eigene Ehre, daß dir Bernunftwille will geehret fein. Denn er meinet, er babe den Braten des Heiles, meil er das Pernunftliht hat, und fann das verichloijene Haus richten, welhes doh Gott wohl mag aufjhlichen. Er meinet, ihm gebühre nun die Ehre, weil er nun den Bernunftverftande erreihet hat, und wird nimmer inne, wie fih der Teufel mit feiner Begierde in feinen fieben Lebensgejtalten des Gentri der Ratur beluftiget, und was er für greulichen Srrthum anrichtet.

16. Aus diefem PVerftande ift in der Hriftlihen Kirdhe auf Erden die falfhe Babel sehoren worden, da man mit Vernunft folüffen Ichret und reateret, und das Kind der Trunfenheit mit der Selbheit und eigenen Xuft. fin wohl gefhmüdet, als eine iyöne Jungfrau bat darauf gefeket.