Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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417. Aber der Teufel ift ın den fieben Lebemägeftalten des Eentri zur Herberge eingezogen als in die Selbheit der eigenen Bernunft, und führet jeinen Willen und Begierde ters in diefe geihmüdte, vom Geftirn angenemmene, Jungfrau; er it ihr Ihier, darauf fie in ihren eigenen Xebensgeftalten fein mohl geichntüdet einherreitet, wie in der Apofalypfe zu fehen ift. Alfo Hat fie den Aufern Slaft, ale dag Bernunftliht von Gottes Heiligkeit eingenommen, und meinet, fie fei das fhöne Kind im Haufe, aber der Teufel ift in ihr zu Haufe innen.

18. Und alfo gehet es allen denen, welche einmal von Gott erleuchtet werden und wieder von der wahren Selafjenheit ausgeben, und fih von der wahren Muttermild, ald von der rechten Demuth, entwöhnen.

Eines rehten Ehriftenmenihen PBrozep, wie er geben foll,

19. Die Vernunft will mir Einhalt thun und fagen, v3 je ja teht und gut, daß ein Menfch Gottes, jomohl auch der äupern Ratur und Bernunft Ficht erreichet, damit er fein Xeben möge meislih regieren, vermöge der Schrift,

20. 3a, es ijt recht und fann dem Menjhen nichts nüglıHer fein und Befferes mwiderfahren, und ift ein Schaß über alle Schäge diefer Welt, wer da mag Gottes und der Zeit Licht erreiben und befommen; denm es ift ein Auge der Zeit und Emigfeit

21. WÜber höre, wie du e3 brauden fol! Das Licht Got: te3 eröffnet fi) zum eriten in der Seele, es fyeinet aus, wie ein Licht aus einer Kerze, und zündet zu Hand das äußere Licht der Vernunft an; nit daß es jih der Bernunft als dem äußern Menihen ganz ergebe in fein Regiment: nein, der außere Menid) befiehet jih in dein durhdringenden Scheine, als wie ein Bild vor einem Spiegel; er lernet fih alsbald in der Selbheit Eennen, twelhes ihm felber gut und nüglic) it.

22. Benn nun diejes gefchiehet, fo mag die Vernunft, als die Ereatürliche Selbheit, nichts Befferes thun, als dap fie fih ja nicht in der Gelbheit der Kreatur befhaue und ja mit dem Willen der Begierde nicht in das Centrum eingehe und fi) felber jucye, fie brist fi fonft von Gottes Wefen (melches in dem Lichte Gottes mit aufgehet, davon die Seele foll effen und fih erlaben) ab

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