Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

113 Brief, ‘den wir, aus Lyon datirt, von ihn erhielten, mit der größten Freude. Et war ſehr kurz, und enthielt nichts, als einige beruhigende Nachrichten über ſeine Geſundheit und Lage. Es waren die lebten Zeilen, welche wir von ihm bekamen. Man ließ uns damals durchaus kein dffentliches Blatt zukommen, obgleich wir" dringender als je darum baten. Doch die an uns gerichteten Briefe, welche nicht den geringſten Verdacht zu erregen im Stande waren, ließen die Herren uns beſtändig einhändigen. Die einzigen Menſchen, welche uns ſeit unſerer Gefangenſchaſt ſchrieben, walten meine Mutter, welche bis zu der ſchre>li<en Zeit, die ich ſogleich beſchreiben werde, in Vernon blieb, und Madame B …., die treue Freundin unſers Vaters, ſo wie die unſrige, die nie aufhörte, uns die rührendſten Beweiſe ihrer Anhänglichkeit zu geben, und die uns den. Troſt ihrer Briefe, ſelbſt in den ſtürmiſcheſten Zeiten nicht entzog, den Argwohn nicht ſcheuend, den der Briefwechſel mit ſo verdächtigen Perſonen , wie wir waren, leicht erregen konnte. Auch darf ich des guten Lebrun nicht vergeſſen , der unſer Unter ¿Gouverneur geweſen, und der uns ebenfalls von Zeit zu Zeit ſchieb; obgleich er ſich in einer hôchſt ungewiſſen Und gefährlichen Lage befand. Einer ſeiner Briefe, ‘vom 8. November datirt „den wir jedoch erſ& ain ‘18. erhielten , ‘ließ