Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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Dies war uns ein“ bedeutender Troſt ; - deſſen wir gänzlich entbehrt hätten, wäre es ‘uns * nicht gelungen , die finſtern Gedanken zu verbannen, die unſere Lage faſt in jedem Augenblice in uns hervorrief. Wir waren, wie ich ſchon früher geſagt zu haben glaube , bei einem Buchhändler abounirt , dem man erlaubte, uns jedes Buch zu ſchicken, das jedoch genau unterſucht wurde, ehe wir es erhielten. So theilten wir unſere traurigen Tage zwiſchen Leſen und Spazierengehen, auf einem Raume, der etwa 14 Quadrat - Fuß enthalten mochte. Jh habe vergeſſen zu ſagen, daß in dem eben angeführten Befehle des Gouvernements uns auch verboten war, mic irgend Jemaud von außen her, wer es auch ſei, zu verehren. Selb unſer Bedienter ſollte auf ſei: nei Dienſt verzichten, oder ſich entſchließen , gleich einem Gefangenen mit uns im Thurme eingeſchloſſen zu werden. “ Dieſer Diener war ein Limouſiner, Namens Coſte, | der uns unſer Eſſen vom Speiſewirthe holte und den wir angenommen hatten, als Gamache uns verließ, um meinem Vater zu folgen. Coſte liebte das Geld, und das Verſprechen, ‘ihm 30 Franken monatlich zu zahlen (in Aſjignaten , die bedeutend verloren) außer den 45 Franken, welche „das Gouvernement ihm für unſere Bedienung - bewilligt hatte, brachte ihn zu dem Entſchluſſe, die Bedingung anzunehmen, und ſich mit uns verſchlieſ-