Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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den Gemächer ſowohl, als der Treppe geſtattet, welche beide verband, und au nach der Terraſſe führte, deren Thür jedoch nur während des Tages geöffnet war. Alle zwei Stunden wurde die Schildwach auf der Zinne des Thurmes abgelöſt, und häufig kamen bei dieſer Gelegenheit die Soldaten und Unterofficiere in unſer Gefängniß, ihre Neugier dur unſern Anblick zu befriedigen, Endlich wurden dieſe Beſuche ſo häufig, und ſo beläſtigend; daß wir um die Erlaubniß nachſuchten, unſere Thúre von innen durch einen kleinen Haken, den wir anſchlugen, ſchließen zu dürfen. Dieſe Vorſorge konnte uns jede nicht von den Tages - Ronden der Officiere der Wache befreien. Des Nachts öffneten wir ihnen. nicht, und in der Regel gingen ſie auch wei: © ter, ohne darauf zu beſtehen. Einer jedoch, der uns um Miétternacht ſeinen Beſuch abzuſtatten kam, ließ mit Schlagen gegen die Thúr nicht nah. Erſchre>é fuhr ih aus dem Schlafe in die Höhe , und fragte, was es gäbe.

;, Nacht - Ronde, ““ entgegnete er. — '

,, Bürger , wir ſchlafen, und man ſtört in det Regel unſere Ruhe nicht.“ —

„¿Defſſnet die Thür; ich muß hinein.“ —

„„Wir werden ſie morgen öffnen , jeßt aber lie: gen wir im Bette, und bitten Euch, uns tuhig ſchlafen zu laſſen.“ — E