Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

weſentliche Dienſie; aber nach einiger Zeit verließ er ihn, und: kehrte nach Paris zurü.

Die erſte Nacht , welche der Prinz von Contè in unſerem Gefängniſſe zubrachte, durchplauderte er, von Anfang bis zu Ende, [mit ſeinem Kammerdiener, der jedo< dann und wann einſchlief, und dfters nur, ‘auf mehrmaliges Anrufen, und halb im Schlafe, antwortete. Auch Beaujolais und mich hielt das Geſpräch und der ungewohnte Schein des Lichtes vom Schlafe ab, und uns entging nicht ein Wort der ganzen Unterredung. Einige Male hörten wir den Prinzen rufen : f

7, Jaequelin, ſchlafen die Herren?“

„Ich glaube, gnädigſter Herr!“ —

„„Wie iſ es möglich , an einem ſo abſcheulichen Orte zu ſchlafen?“ — Dann ließ er ſeine Uhr ſchlagen. Einen Augenbli> ſpäter rief er: „„Jacz quelim, ich hôre Lärm; man kömmt gewiß, um uns umzubringen.“ Endlich waren wir, kurz vor Tagesanbruch, in einen leichten Schlummer geſunken, als wir plöblich dur< das Geſchrei des Prinzen von Conti erwe>t wurden. „Meine Herren, rief er, ſtehen Sie auf. Jh hôre Bewaſſnete- die Treppe herauftommen , und Gott mag wiſſen, was fie von uns wollen. ‘““

Wir beruhigten ihn. ſogleich, indem wir verſicherten, daß es der Corporal ſei, der, wie be-

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