Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

446 8]

ſollt "Jhr ihn erhalten; bis dahin habt Geduld.

Gutèn Abend, Bürger. fe Nach dieſen Worten gingen ſte.

„Nun ? fragte mich der Prinz von Conti, als

ſie weg waren, glauben Sie, daß ſie uns hier herauslaſſen werden?“ — ‘

„Ach, rief ih, es iſ zwar unmöglich, mit Gewißheit auf ihr Verſprechen zu bauen , aber man muß nicht verzweifeln.“

Sch hoffte ſelbſt ſehr wenig, und hatte dennoch Unrecht.

Im Fort war unter den bewohnbaren und abgelegenen Orten , auch die ehemalige Wohnung des Plaßmajors oder zweiten Kommandanten. Dieſe beſtand aus ſechs kleinen Zimmern in einer Reihe, die ihr Licht von einem, dur ſe<s große Fenſter erhellten Gange erhielten. Dort hatte man den Prinzen von Conti und meine Tante hingebracht, als man uns in den Thurm ſperrte. Später hatten jene Beiden auch andere Wohnungen erhalten , bis der Prinz von Conti zu uns kam. Die Commiſ: ſaire unterſuchten jene ſehs Zimmer, und beſchloſſen nach reiflicher Ueberl-gung, drei Fenſter von den ſe<ſen vermauern, die andern drei ſtark vergittern zu laſſen. Eine der beiden Thüren des Ganges ſollte vermauert, die-andere mit einer ſtarken eichenen, mit Schlöſſern und Riegeln wohlverſehenen , ' ver: