Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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tel ſtand. P.. ſagte, daß er ohne neue Geſchenke nichts mehr un werde, und verlangte zugleich Hemden von holländiſcher Leinewand. Der Prinz von Conti fand. dies zu -theuer, und machte ihm bittere Vorwürfe über ſeine Unbeſcheidenheit , mußte dann aber doch nachgeben, und ſi< zum Kauf der holländiſchen Leinewand bequemen. Als wir allein waren, ſagie er: „Man muß geſtehen, dieſer P.. iſt ein gemeiner Schuft. - Und dennoch müſſen wir uns glülich ſhäßen, es mit einem ſo beſtechbaren Menſchen zu thun zu haben.“ — „Ja wohl, entgegnete ih, allein er wird immer mehy Geſchma an den Geſchenken finden , ‘die Vergünſtigungen immer theurer und theurer verkaufen , und uns ſo lange den Dolch auf die Bruſt ſegen, bis Sie ihm nichts ‘mehr geben können.“

Theilweiſe beſtätigte ſich dieſe Furcht. P.., ärgerlich, nichts mehr zu erhalten, blieb öfters ganze Tage aus, und erklärte uns endlich , er habe von Mächtigern Vorwürfe darüber hören müſſen, daß er uns die Erlaubniß ertheilt, den kleinen Garten zu benußen , fönne uns dieſe folglich nicht ferner gewähren. Keine Vorſtellungen halfen, aber ‘ein Dußtend Halstächer überwand alle Schwierigkeiten, Und wir erhielten, nah wie vor, die Erlaubniß, in dem Garten umhergehen zu dürfen. -