Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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ſprochen. Hieräus . kann ran ſchließên , daß ſein nächtlicher Beſuch etwas ungewöhnlich Beängſtige1des fur uns haben mußte. Wir erwarteten nichts weniger, als cine Wiederholuæg des 2. September; denn das Ungeheuer leugnete es gar nicht , daß ex an dem Niedermeßeln der Gefangenen zy Paris Theil genommen habe, Etwa zwei Stunden brachzten wir in dieſer ſchre>lichen Erwartung zu. Nach Verfluß dieſer Zeit, fielen wir in einen wohlthätigen Schlaf, und waren beim Erwachen höchſt freudig Überraſcht, als man uns ſagte, daß es 8 Uhr ſei; denn da die Unglüklichen , welche nah Orange beſtimmt waren , ſchon um vier Uhr abgeholt werden ſollten , ‘wär es nicht wahrſcheinlich, daß wir da: “mit gemeint worden. Wirklich hörten wir auch ſpäterhin, daß die Gefangenen, von denen Maſ: ſugue geſprochen, die waren, welche unter uns wohnten. Sie waren in der Nacht abgeholt und! nach Orange gebracht worden, wo die Commiſſion ſie dem Blutgerüſte übergab. Deſſen ungeachtet. war die Beunruhigung für uns eben ſo groß, ‘als wäre ſie begründet geweſen; und dergleichen hatten wir, öfters. Eines andern Tages traten , des Nach: mittags um drei Uhr, fünf bis ſechs ſchlecht. geÉleidete Menſchen ganz eilig auf unſern Flur. © Sié hatten rothe Müßben auf, und waren mit mächtigen: Sâbeln bewaffnet. i e, L2