Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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Wir gingen ſpazieren, wir beſuchten unſere Mitgefangenen , und ſpielten zwanzig verſchiedene Spiele mit ihnen. Wenn ich von Mitgefangenen ſpreche, ſo rede ih nur von denen , die uns zuſagten. Die Jakobiner, von welchen die erſten vor -einigen Monaten na< dem Fort gebraht worden waren, deren Zahl ſich aber täglich vermehrte, hielten ſtets für ſich zuſammen, und wir wünſchten wahrſcheinlich no< weniger, wie ſie, eine gegenſeitige Näherung. Die, welche beſtändig eingeſchloſſen waren, glichen den Tigern. Gingen wir vor ihren Gittern vorbei, ſo überhäuften ſie Uns, unſere Familie, und alle ci-devants mit einer Fluth von Schmähunsgen ‘und Verwünſchungen , - und behauptéten , daß ſie in der Zeit ihrer Macht noch viel zu gelinde mit uns Allen verfahren wären.

Gegen Ende des Februars 1795 willigte man ein, uns eine andere Wohnung zu geben, was wir um ſo mehr wünſchten, da Jeder, der zu uns wollte, vor den Fenſtern des Prinzen von Conti vorbei mußte , den Alter, Angſt und Müßiggang neugierig und Élatſchhaft machten. Die Kälte; welche zwiſchen uns herrſchte, und no< immer nicht abgenommen hatte, machte daher dieſe Nachbarſchaft unangenehm und ſtörend. Auch ‘er war mit dem Wechſel ſehr zufrieden, denn er erhielt nun unſere Zimmer noch zu den ſeinigen, Und

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