Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut
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Wie man ſi denken kann, war der arme Menſch * durch das unerwartete Schauſpiel in die grenzenloſeſte Angſt verſet worden, .und dies um ſo mehr, da er den Grund und die Urheber deſſelben durchaus nicht kannte, ſich einbildete, es wären Jakobiner, und daher nichts gewiſſer glaubte, als daß er, als Engländer , auch umgebracht würde. Er ſprach nicht ein Wort franzöſiſch, verſtand es auch nicht; um ſich nun alſo mit ihm zu: verſtändigen, kam man zu uns, als den Einzigen im ganzen Fort , welche Engliſch ſptachen. Er war entzückr, als er Jemand gefunden, mit dem er ſprechen konnte , verſicherte uns, daß ſeine Gefangennehmung gegen alles Recht ſei, und bat, uns ſeiner Freilaſſung wegen zu verwenden. Jch rieth ihm, ſeine Klagen niederzuſchreiben, und machte ihm dann mehrere Vittſchriften ; aber, obgleich ihm verſprochen wurde, ihm ſolle ſein Recht werden , verſtrich. die Zeit, und er blieb im Gefängniſſe, vor Ungeduld und ‘Langerweile vergehend. Er beklagte ſich bitter darüber, daß außer dem Unangenehmen ſeiner perſönlichen Lage, ſeine Geſchäfte auch durch ſeine Gefangenſchaft unendlich litten. Gerührt dut< ſein Unglü>, verſprachen wir, ihm zur Flucht behulflich zu ſein. Mit Frenden nahm er den Vorſchlag an. Er hatte Geld bei einem Marſeiller Banquier ſtehen. Mit Hülfe deſſelben erhielt und bezahlte er, unter einem angenom-