Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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geringer Mühe bewerkſtelligen, | Unſere Lage way aber leichter, als- je, und die Ueberzeugung, entfliehen zu fônnen, wenn es uns gut dunken würde, vermindèrte unſer Verlangen na< der Flucht bedeutend. Ueberdics erhielten wir auch von meiner Mutter die beſtimmteſten Verſicherungen „daß unſere Freilaſſung ganz naÿe ſei, und dies lenkte uns von einem Eutſchluſſe ab, den wir immer noh . ausführen zu fönnen glaubten, und deſſen Ausführung auch für unſere Mutter, der wir ſo unendlich viel zu danken hatten, die nachtheiligſten Folgen haben fonnte. Wir zwangen uns daher zur ferneren Geduld. Was ſich gegen Ende des Auguſts ereignete, diente nicht dazu, den Éleinen Reſt derſelben zu vermehren, der uns noch geblieben. Dex Prinz von Conti *)

*) Der Prinz von Conti erhielt anfangs die Erlaubniß, na Nevers, unweit Melun, zu gehen, Er' wünſchte, ſi< auf ſein Landgut in den Lau: des zurü>ziehen zu fönnen, um dort ſein Leben in Nuhe und Frieden zu beſchließen, aber in Folge des allgemeinen Dekrets gegen die Bourbons, war er gezwungen , na<h Spanien auszuwandern, Ohne von andern Gründen zu ſprechen, kanu man ſi< vorſtellen , daß bei ſeinen Gewshnheiten, ſeiner Eigenheit, dieſe Neiſe, unter Begleitung der Gensd’armen, | niht augenehunt für ihn war. Um zu zeigen, wie ep hierüber denke,