Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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mchr auf das Fort, als wer Dienſtgeſchäfte dort hatte, und dem alten, ſtets beſtehenden Befehle gemäß, unſere Dienexſchaft ; denn außer Louis hatten wir noch ein Mädchen, Namens Franziska, in Dienſt geiommen.

Unſere erſte Sorge war, uns Pläße am Bord irgend eines italieniſchen Schiſſes zu beſorgen , welches bald unter Segel gehen ſollte. Ein Tosfaniſcher Schiffskgpitain war bereit, für einen ſehr geringen Preis, zwei junge Leute mit ihren Dienſtboten und Sachen an Bord zu nehmet, wenn ſie nämlich Päſſe hätten, Fehlte aber ein geſchriebener, ſo - müſſe ein goldener ihn erſeben. Dieſe Bedingung ſchreckte uns anfangs zurü>, doch bald darauf höôrten wir, daß ein Sekretaiv der Municipalität unausgefüllte Päſſe fär zwei, bis drei Louisd’'or verkaufe, und durch dieſen kleinen Handel ſeinen Unterhalt verdiene. Wir eilten , aus dieſer Nachricht Vortheil zu ziehen. Vier Louisd'or verſchafften uns jedem cinen Paß, den wir nun ausfüllten, wobei wir, bei der genaueſten Perſonsbeſchreibung, uns jedo<h andere Namen und ein anderes Alter gaben. Im Beſiß dieſes Schaßes ſchloſſen wir unſern Handel mit dem Toskaner , der in drei bis vior Tagen nach Livorno unter Seegel

‘ gehen ‘wollte. Alles dies wurde durch die nämliche _ Perſon betrieben; die Betemps zur Flucht behülf-