Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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_noch einige Monate zu verleben hatten, und nicht ſo guten Kaufes loszukommen hofften.

Die Aſſignaten verloren täglich mehr an ihrem Nennwerthe , und unſere Unterhältungsgelder waren bis auf vierzig Sous Silberwerth geſunken , obgleich man uns nach und nach für den Verluſt zu entſchädigen ſuchte; und mit dieſen vierzig Sous ſollte Beaujolais und mein , Franziska's und Louis Unterhalt beſtritten werden. Es iſt wahr, daß ſie den pomphaften Namen von 2000 Franken führten, und eine ſolche Summe täglich, hätte wohl hinreichend ſein ſollen. Aber dieſer Wortpracht ungeachtet, wurden wir es beim Einkauf von Fleiſch und Gemüſe, Holz und Kohlen, nur zu „gut gewahr, daß wir nicht mehr als vierzig Sous beſaßen. Unmöglich wäre es uns geweſen, dabei zu beſtehen, hätten wir nicht das wenige Geld, von dem ich früher ſprach, ſo wie einige kleine Summen, die uns meine Mutter von Zeit zu Zeit ſchi>te, zuzuſeßen gehabt. Endlich, gegen Ende März oder April 1796 hatten die Aſſignaten gar keinen Werth mehr, und Niemand "wollte ſie nehmen. Wir baten daher die Adminijiratoren , uns baares Geld zu geben. Sie antworteten, daß ſie uns nichts als Aſſignaten geben könnten ,. davon ſollten wir je: doh ſo viel erhalten, als wir ſelbſt “verlangten, aber nicht einen Sous baar. Wir dankten ihnen