Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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den Sie ſie ſhon höôrèn, denn am Tage mache ſie einen gräulichen Lärmen.“ D

Als er mir das Licht gebracht , wollte ih mich wieder. in mein Gemach begeben, um der Ruhe zu genießen, doch es war hier ſo feucht, und es herrſchte ein ſo übler" Geruch; daß es mir unmöglich war. Jh beklagte mich gegen den Schließer, und ex bot tir an, ein Reisbund zu verbrennen, was ih mit Freuden annahm.

¡Was die Unreinlichkeit betrifſt, ſagte er, ſo wollen wir das morgen am Tage Alles wegſchaſfen. ““

Darauf zündete er das Reisbündel an, und ging. Jh ſeßte mich neben das Feuer und übetließ mich meinen trüben Gedanken , als ich. hinter mir eine rauhe Stimme ſchreien hörte: „Man will mich verbrennen! man will mich verbrennen !““ Jch ſah mi< um, und erblite einen Greis“ mit langem, grauem Barte, und mit Lumpen bekleidet, der eilig eine Treppe im Hintergrunde meines Gemaches heraufſtieg , welche mi die Dunkelheit bisher nicht bemerken ließ. Jc wußte anfangs nicht, was ich von dieſer Erſcheinung denken ſollte, doch bald hielt ih mi überzeugt, daß es ein Unglücklicher “ſei, den die: Gefangenſchaft des Verſtandes beraubt habe. Sein Anbli> aber war mir unangenehni und überraſchend zugleich. Als mein Schließêr zurú>fam, ſagte: ih ihm, was ſich ſo eben ereignet hatte, und