Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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fragte ihn nah dem Unglüklichen. Er lachte und ſagte: „Ach, das iſt der alte Maire von Salon. Er wohnt hier unter Jhnen , und wird wohl heraufs geſtiegen ſein, um ſih zu wärmen. Er iſt etwa zwei Monat hier. Doch, mag’ er immer den Vetrückten ſpielen, der Guillotine entgeht er nicht.“ Und in der That ward der Arme einige Zeit darnach auf das Blutgerüſt geſchleppt , ohne daß man unterſucht hatte, ob er wirklich verrü>t ſei. Was konnte das auh bei dieſen Ungeheuern -ausmacheit, ſobald ſich. ihre Opfer erſehen hatten ?

Mein Schließer , der ſchr! geſ<wäßig war, und nicht genau wußte , wer ich ſei, obgleich er einige Ahnung davon hatte, wollte ſi< dur< folgende Fragen davon überzeugen. „Man ſagt, Sie wären „ein ci-devant großer Herr, und ſogar ſehr reich; „iſt es wahr?“ —

„Sie wiſſen gewiß eben ſd gut, als ich ſelbſt, was davan iſt.“ — :

„Nein, meiner Treu, ich bekümmere mich ‘um nichts, als die Gefangenen zu bewachen, und Sorge fúr ſie zu tragen; denn i< bin hier nur der Zweite (er war Unterſchließer); niemals frage ich, Dieſer oder Jener Jakob oder Peter heißt. Ich

habe nur ſagen hôren, daß Sie reich wären, und,

bei Gott, ich, bin ärgerlich geweſen , daß man einen jungen Menſchen, wie Sie „ ins Gefängniß ſebte;