Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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dies iſt merkwürdig. Sogleich will i< meinen Beficht darüber erſtatten.“ Mein erſter Gedanke war,

daß man dies verivünſchte Papier in meine Taſche geſte>t habe, “um irgend eine Verläumdung glaub-

würdig zu machen , und’ ſo mein Verderben zu be-

wirken: Doch dies war nur Vermuthung, und ſo bèachte ih den- Tag in peinigender Ungewißheit ôu, Und krachtete vergebens , ſie zu: vergeſſen oder au! zerſtreuen. Endlich, nachdem ich mir noch einen Theil ‘der Nâcht und des folgenden Tages den Kopf darüber zerbrochen hatte, erinnerte ich mich, daß ih bei Dümouriez's Armee zu Saint- Tron das

Zimmer bewohnte, welches der Marquis von Villeblanche *) wenige Tage vorher innegehabt , ‘daß ich auf dem Simſe des Kamins eine ſeiner Viſitenkarten gefunden, ſie in der Zerſtreuung in die Taſche der Weſte geſte>t, welche ich damals trug, und daß ſie ſeit der’ Zeit darin geblieben , weil dies eine Winterweſte geweſen, die ih ſpäter nicht wieder angehabt, Doch dies war weit entfernt , meine Furcht

*#) Der Marquis von Villeblanche , General - Æeutenant der Armee des Königs, Admiral 1c, diente in der Marine und wohnte im Jahre 41778 der Schlacht von Queſſant bei, Er war auf demSchiffe le Saint Esprit, welches der verſtorbene Herzog von Orleans ausgerüſtet hatte, (Anmerfung des Herausgebers), El